Land ächzt unter Hitze
Höchste Waldbrandstufe ausgerufen – Achtung vor Schäden auf Fahrbahnen
Abkühlung ist die nächsten Tage nicht in Sicht. Und die Hitze bringt viele Probleme mit sich.
HANNOVER/NORDWESTEN Diese Woche wird heiß und heißer. „Bis Freitag werden Spitzenwerte bis 38 Grad erwartet“, sagte Meteorologe Adrian Leyser vom Deutschen Wetterdienst. Am heißesten wird es wohl „irgendwo im Westen zwischen Kölner Bucht und Niederrhein“. Aber auch sonst liegen die Höchstwerte über 30 Grad.
Auch Niedersachsen ächzt unter der Hitzewelle. Seit Mittwoch gilt im Land die
höchste Waldbrandstufe 5, zusätzlich zu einem speziellen Videoüberwachungssystem sind jetzt zwei Cessnas im Einsatz, um die angespannte Lage aus der Luft zu beobachten. Die Mitarbeiter in der Waldbrand-Überwachungs-
zentrale in Lüneburg sind nicht nur seit rekordverdächtigen 84 Tagen im Einsatz. Sie haben bisher auch 350 Meldungen bearbeitet – das sind jetzt schon mehr als in den vergangenen beiden Jahren zusammen. Der Flugbetrieb am Flughafen Hannover läuft unterdessen wieder, die anhaltende Hitze hatte die derzeit einzige Startbahn am Dienstag bersten lassen. Auch die Mängel auf der A27 zwischen Cuxhaven und Bremerhaven sind wieder behoben. Am Mittwochabend kam es jedoch auf der A29 zwischen Sande und Zetel zueinem Hitzeschaden, zwei Betonplatten schoben sich übereinander. Die Fahrbahn sollte noch in der Nacht repariert werden.
Laut Verkehrsministerium sind vorbeugende Tempolimits auf Niedersachsens Autobahnen im Gegensatz zu anderen Bundesländern vorerst aber nicht geplant.
Lage in Schweden:
Seit mehr als einer Woche kämpft die Feuerwehr in Schweden gegen verheerende Waldbrände, und noch immer wüten 25 Feuer im Land. Der Katastrophenschutz schätzte die Lage am Mittwoch als sehr ernst, aber stabil ein. Gerade konzentrieren sich Retter auf drei Gebiete wenige hundert Kilometer nördlich von Stockholm. Am Mittwoch warfen zwei Flugzeuge eine Bombe über einem Feuer ab. Die Explosion verdränge den Sauerstoff, und die Druckwelle sorge dafür, dass Flammen ausgingen, sagte ein Militärsprecher.
Helfer aus Deutschland:
Mit ihrem Hilfseinsatz bei den Waldbränden in Schweden hat es die Feuerwehr aus Niedersachsen auf die Titelseiten von großen schwedischen Zeitungen geschafft. Zu sehen bei „Dagens Nyheter“und dem „Svenska Dagblad“: ein Konvoi der Feuerwehr Stolzenau und auch zwei Wagen aus der Grafschaft Hoya. 52 Feuerwehrleute sind in Dalarna, sie bleiben eine Woche.
Feuer in Kalifornien:
Ein seit knapp zwei Wochen wütender Waldbrand im US-Bundesstaat Kalifornien führt zur teilweisen Schließung des berühmten Yosemite-Nationalparks. Nach Mitteilung der Parkverwaltung müssen Besucher das YosemiteTal und angrenzende Gebiete bis Mittwochmittag (Ortszeit) verlassen haben. Hotels und Campingplätze werden geschlossen, auch Zufahrtsstraßen sind betroffen.