Harting führt Rekordaufgebot bei Heim-EM an
Diskus-Ass für *uropameisterschaften in seinem „Wohnzimmer“nominiert
DARMSTADT Robert Hartings letzter Auftritt auf der großen internationalen Bühne ist perfekt, für den Diskus-Star schließt sich bei der Heim-EM in Berlin (6. bis 12. August) der Kreis: Der London-Olympiasieger gehört zum 128-köpfigen Rekord-Aufgebot des Deutschen LeichtathletikVerbandes (DLV) und darf neun Jahre nach seinem legendären ersten WM-Gold in seinem „Wohnzimmer“Olympiastadion noch einmal um eine internationale Medaille kämpfen.
„Für mich persönlich ist das total toll, wenn ich nominiert werde, dass sich der Kreis so schließt. Es ist wie bei einer alten Liebe, derman das nie gestanden hat. Da fragt man sich mit 85, warumhabe ich ihr mit 19 nicht gesagt, dass ich sie liebe“, hatte Harting nach den deutschen Meisterschaften erklärt. Der DLV schickt 66 Männer und 62 Frauen und damit das größte deutsche Aufgebot in der EMGeschichte an den Start.
„Wir haben nicht nur ein sehr großes, sondern aus meiner Sicht auch ein sehr ambitioniertes Team“, sagte Idriss Gonschinska, der Leitende Direktor Sport des Verbandes. Mit Robert Harting werden sein Bruder Christoph, Olympiasieger von 2016, und der Olympia-Dritte Daniel Jasinski um den Diskus-Titel kämpfen. Das Nachsehen hatte der Magdeburger Martin Wierig, der in der EM-Qualifikation mit 66,98 Meter die zweitbeste Weite erzielt hatte. Den Ausschlag für Robert Harting gab, dass er bei den deutschen Meisterschaften in Nürnberg vor Wierig Dritter wurde.
Bei der EM vor zwei Jahren in Amsterdam holten die deutschen Asse 16 Edelplaketten (5 Gold/4 Silber/7 Bronze). Die fünf Titelverteidiger des DLV, Max Heß (Dreisprung), David Storl und Christina Schwanitz (beide Kugelstoßen) sowie Cindy Roleder (Hürdensprint) und Gesa Felicitas Krause (3000 m Hindernis), gehören zum EMAufgebot.
Zu den weiteren Medaillenkandidaten zählen Pamela Dutkiewicz (Hürdensprint), Gina Lückenkemper (100 Meter), das Speerwurf-Trio mit Olympiasieger Thomas Röhler, Weltmeister Johannes Vetter und Andreas Hofmann sowie die Mehrkämpfer Kai Kazmirek und Carolin Schäfer. Chancen aufeinen der ersten drei Plätze haben auch die Langstreckenläufer Richard Ringer und Konstanze Klosterhalfen.