Nordwest-Zeitung

Fünf tödliche Badeunfäll­e

Zahl ertrunkene­r Menschen steigt drastisch an

- VON CHRISTINA STICHT

HANNOVER Die Zahl der Badetoten in Niedersach­sen ist in dieser Woche drastisch angestiege­n. Allein seit Dienstag starben fünf Männer in offenen Gewässern. Bei drei Fällen waren die Opfer zwischen 19 und 22 Jahren alt. Im Gesamtjahr 2017 lag die Zahl der Badetoten in Niedersach­sen bei 55. In diesem Jahr sind es laut NDR schon mehr als 30. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellscha­ft in Niedersach­sen sieht die Entwicklun­g stark wetterabhä­ngig. „Wenn es heiß ist, gehen die Leute natürlich mehr ins Wasser“, sagte Nico Reiners vom DLRG-Landesverb­and Niedersach­sen.

Erfahrungs­gemäß seien in 80 Prozent der tödlichen Badeunfäll­e Männer die Opfer, was möglicherw­eise mit einer höheren Risikobere­itschaft zusammenhä­ngt. Zudem würden 90 Prozent der tödlichen

Unfälle an unbewachte­n Binnengewä­ssern registrier­t.

Am Donnerstag­mittag bargen Taucher den Leichnam eines vermissten 21-Jährigen aus dem Mittelland­kanal in Hannover. Dieser war am Mittwoch an der Hindenburg­schleuse baden gegangen. In Haren (Kreis Emsland) starb am Mittwoch ein 54-jähriger Niederländ­er im Dankernsee, der mit zwei Kollegen baden war. Ebenfalls am Mittwoch ertrank im Heye-Glas-See bei

Husum (Kreis Nienburg) ein 32-jähriger Mann. Im Oldenstädt­er See bei Uelzen starb ein 19-Jähriger aus Lettland, der zu Besuch bei einer Gastfamili­e war. Ein 22-jähriger Mann, der beim Abkühlen in einer Schleuse in Hannover im Stadtteil Limmer verunglück­te, starb an den Folgen des Unfalls in einer Klinik. Der Nichtschwi­mmer habe sich am Dienstagab­end mit Bekannten in einer Schleuse der Leine aufgehalte­n, heißt es.

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