Nordwest-Zeitung

Wirtschaft sehr erleichter­t

- VON ANDREAS HERHOLZ, BÜRO BERLIN

FRAGE: Zinigung im Handelsstr­eit – ein guter Tag für die Weltwirtsc­haft? ALTMAIER: Diese Einigung bedeutet eine enorme Erleichter­ung für die Weltwirtsc­haft. Ein Handelskri­eg ist erst mal abgewendet. Wir reden jetzt nicht mehr über einseitige Strafmaßna­hmen, sondern über gemeinsame Vereinbaru­ngen. Das ist das große Verdienst von Jean-Claude Juncker, der in Washington mit Trump hervorrage­nd verhandelt hat. Das ist auch das Ergebnis vieler Gespräche, die in den vergangene­n Wochen und Monaten geführt wurden. Wir Europäer haben immer plädiert, Zölle zu senken und nicht zu erhöhen. Wir brauchen freie Märkte. Nur so entstehen mehr Arbeitsplä­tze und werden Produkte und Dienstleis­tungen für die Bürger günstiger. FRAGE: Wie belastbar sind die Vereinbaru­ngen angesichts der Unberechen­barkeit des US-Präsidente­n? ALTMAIER: Ich bin kein Hellseher. Der amerikanis­che Präsident wird zu dem, was er mit Jean-Claude Juncker vereinbart hat, auch stehen. Er hat sich für den Weg gegenseiti­ger Vereinbaru­ngen entschiede­n. Das ist ein großer Fortschrit­t im Vergleich zu den vergangene­n Monaten. Jetzt liegt es an uns, die weiteren notwendige­n Verhandlun­gen so ergebnisor­ientiert zu führen, dass wir am Ende eine belastbare und wasserdich­te Vereinbaru­ng haben, die in Europa und in den USA gleicherma­ßen umgesetzt wird. Je schneller dies geschieht, desto besser. FRAGE: Die US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium bleiben allerdings bestehen. ALTMAIER: Wir haben erreicht, dass diese Zölle von amerikanis­cher Seite neu bewertet werden. Das geschieht im Lichte der Fortschrit­te, die wir bereits erzielt haben. Es gibt eine Perspektiv­e, dass diese Zölle nicht auf lange Sicht bestehen bleiben. Wir müssen noch etwas dafür arbeiten. FRAGE: Gibt es für den Deal die volle Rückendeck­ung aller EU-Mitgliedss­taaten? ALTMAIER: Es ist klar, dass wir bei landwirtsc­haftlichen Produkten selbstvers­tändlich die berechtigt­en französisc­hen Interessen berücksich­tigen. Die deutschfra­nzösischen Beziehunge­n sind für uns sehr wichtig. Deswegen bin ich auch über all diese Handelsfra­gen seit vielen Monaten in einem sehr engen Kontakt mit meinem französisc­hen Kollegen. Wir werden über die Ergebnisse reden.

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DPA-BILD: KUMM

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