Nordwest-Zeitung

Airbus-Chef erwartet „Höllenritt“

Fehlende Triebwerke machen Probleme – Dennoch Gewinnspru­ng

- VON STEFFEN WEYER

Die Aktie stieg auf ein Rekordhoch. Für das Gesamtjahr peilt Airbus mehr Gewinn an.

TOULOUSE Fehlende Triebwerke für den Mittelstre­ckenjet A320neo machen dem Flugzeugba­uer Airbus Probleme. Vorstandsc­hef Tom Enders sagte am Donnerstag mit Blick auf das Ziel, im laufenden Jahr 800 Verkehrsfl­ugzeuge auszuliefe­rn: „Das wird ein Höllenritt, aber es ist machbar.“Nach fast sieben Monaten sei aber noch nicht einmal die Hälfte geschafft. Enders berichtete in Toulouse aber gleichzeit­ig über gute Kennzahlen, die Aktie stieg auf ein Rekordhoch.

Bei den Triebwerke­n kommen die Hersteller Pratt & Whitney und CFM mit den Auslieferu­ngen bisher nicht nach. Bei Airbus standen zur Jahresmitt­e rund 80 Flugzeuge, denen die Triebwerke fehlten, vor den Werkshalle­n. Im Mai waren es noch 100 Maschinen gewesen. „Wir sind auf gutem Weg, aber es gibt im zweiten Halbjahr noch genug zu tun“, sagte Enders. Finanzchef Harald Wilhelm zufolge will sich Airbus die Kosten für die Verzögerun­gen mit den Triebwerks­hersteller­n teilen.

Airbus verdoppelt­e seinen um Sondereffe­kte bereinigte­n operativen Gewinn im zweiten Quartal auf 1,15 Milliarden Euro. Wilhelm erklärte den Zuwachs gegenüber dem Vorjahresz­eitraum mit Fortschrit­ten beim A320neo und dem jüngsten Großraumje­tModell A350. Der Aktienkurs legte in der Spitze um 5,7 Prozent auf 111,12 Euro zu und erreichte damit den höchsten Stand seiner Geschichte.

Für das Gesamtjahr peilt Airbus weiter eine Gewinnstei­gerung an. Viele Taxen standen am Donnerstag am internatio­nalen Flughafen von Barcelona – im Einsatz war allerdings keines. Um gegen die wachsende Zahl von Fahrdienst­vermittler­n wie Uber und Cabify zu demonstrie­ren, haben Taxifahrer in der katalanisc­hen Metropole am Mittwoch und Donnerstag für 48 Stunden gestreikt.

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