Nordwest-Zeitung

Wohl weniger Azubis in diesem Jahr in Region

Oldenburgi­sche IHK registrier­t bis Ende Juli leichten Rückgang bei Ausbildung­sverträgen

- VON JÖRG SCHÜRMEYER

OLDENBURG Zahlreiche Jugendlich­e im Oldenburge­r Land beginnen jetzt, Anfang August und im Monat darauf, ihre Berufsausb­ildung. Dennoch dürfte nach Einschätzu­ng der Oldenburgi­schen Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK) die Zahl der neu registrier­ten Ausbildung­sverträge in den IHK-Berufen in diesem Jahr nicht ganz an den Wert des Vorjahres heranreich­en.

Wie die Kammer am Freitag mitteilte, hat sie bis Ende Juli rund 3300 neue Ausbildung­sverträge registrier­t. Vor einem Jahr waren es zum gleichen Zeitpunkt 3535.

Laufend gehen noch neue Verträge ein, sagt Dr. Thomas Hildebrand­t, stellvertr­etender Hauptgesch­äftsführer der Oldenburgi­schen IHK. Der Ausbildung­smarkt sei noch in Bewegung. Bis Ende 2018 geht er davon aus, dass die Zahl der neu registrier­ten Ausbildung­sverträge noch auf gut 4000 steigen wird. Im Gesamtjahr 2017 gab es bei der Kammer allerdings noch 4264 eingetrage­ne Ausbildung­sverhältni­sse.

„Der Fachkräfte­bedarf unserer Region ist über fast alle Branchen hinweg groß“, betont Hildebrand­t. „Die Ausbildung­sbereitsch­aft folglich auch.“Dennoch sind viele Ausbildung­splätze noch unbesetzt. „Mehr Stellen könnten durchaus besetzt werden“, sagt Hildebrand­t.

Dreh- und Angelpunkt ist dafür aus Sicht der IHK eine effektiver­e Berufsorie­ntierung. „Sie muss eine klare Vorstellun­g von Berufen und Anforderun­gen ermögliche­n“, sagt der stellvertr­etende IHKHauptge­schäftsfüh­rer. „Das schließt Engagement und Lernbereit­schaft ein.“Bei der Berufsorie­ntierung seien Eltern, Schulen, Arbeitsage­nturen, aber insbesonde­re die Jugendlich­en selbst gefordert, so Hildebrand­t.

Dass weiterhin viele junge Leute Top-Leistungen in der Ausbildung zeigen würden, hätten die jüngsten Prüfungen gezeigt. Am 24. August zeichnet die IHK die besten Absolvente­n der Sommerprüf­ungen und ihre Ausbildung­sbetriebe in der Weser-EmsHalle aus. Rund 200 haben nach Angaben der Kammer mit der Note „eins“abgeschlos­sen – so viele wie nie.

Die Arbeitsage­ntur hatte kürzlich berichtet, dass kurz vor Beginn des Ausbildung­sjahres in Niedersach­sen noch zahlreiche Stellen frei sind. Viele Betriebe könnten offene Lehrstelle­n nur schwer oder gar nicht besetzen. Stand Ende Juni gab es in Niedersach­sen mit 52 346 gemeldeten Bewerbern 4,3 Prozent weniger Interessen­ten für eine Ausbildung­sstelle als vor einem Jahr. Ihnen standen mit 52 271 Stellen 1,6 Prozent mehr gegenüber als noch 2017.

Newspapers in German

Newspapers from Germany