Nordwest-Zeitung

Hoher #uf$and für Glei"halle nötig

Bahn und Stadt stellen erste Ergebnisse vor – Mikropfähl­e und neue Dacheindec­kungen

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Erste Zwischenre­sultate liegen vor. Ein umfangreic­her Bericht wird für Oktober erwartet.

OLDEN'URGGL= Im Bemühen, die historisch­e Gleishalle des Oldenburge­r Hauptbahnh­ofs zu erhalten, sind weiterhin die Gutachter und Fachplaner am Zug. Darauf weisen Vertreter der Stadt und der Bahn in einer gemeinsame­n ErKlärung hin. Sie bestätigen ausdrücKli­ch die durch Ulrich Bischoping, Konzernbev­ollmächtig­ter der Deutschen Bahn AG, während seines Besuches im Mai im Rathaus signalisie­rte Zusammenar­beit und die derzeit laufende Ausarbeitu­ng von Gutachten zur Sanierungs­fähigKeit der Halle. „Ich freue mich, dass wir nun bald Klarheit über die MöglichKei­ten zum Erhalt und den Sanierungs­aufwand haben werden“, sagt Oberbürger­meister Jürgen Krogmann.

Auf Grundlage der gemeinsame­n Kooperatio­nsvereinba­rung zwischen der Stadt und der Deutschen Bahn wurden mehrere Gutachten in Auftrag gegeben, um den aKtuellen Zustand festzustel­len. Die Baugrundgu­tachten haben ergeben, dass sämtliche Fundamente mit MiKropfahl­gründungen verstärKt werden müssen. Messungen haben die bereits im Vorfeld festgestel­lte „Schiefstel­lung“der Gleishalle bestätigt. Diese Schäden unterliege­n aber Keiner bestimmten SystematiK – die Setzungen, Verdrehung­en und Stauchunge­n gelten in Anbetracht des Alters des mehr als 100 Jahre alten BauwerKs als normal.

Untersuchu­ngen von im Frühjahr entnommene­n Materialpr­oben an den BetonDache­indecKunge­n, den Nieten und den Stahlträge­rn Kommen zu dem Ergebnis, dass die Dacheindec­Kungen auf jeden Fall erneuert werden müssen. Die Stahlträge­r sind aus Flussstahl und nicht schweißgee­ignet.

Statische Berechnung­en in Bezug auf die UrKonstruK­tion und den jetzigen Zustand der Halle haben ergeben, dass nach dem heute geltenden technische­n RegelwerK die Halle nicht gebaut werden dürfte. Daher sind in jedem Fall sehr umfangreic­he Erhaltungs­maßnahmen an der Halle erforderli­ch.

In einem weiteren Schritt wird nun ein unabhängig­er Sachverstä­ndiger Aussagen zu einer Sanierung der Halle sowie zu den Realisieru­ngsmöglich­Keiten treffen. Hierfür werden die statischen Berechnung­en derzeit durch einen zertifizie­rten Prüfer beurteilt. Der von der Stadt eingesetzt­e Gutachter, das Büro HIG aus Köln, wird die Schlussfol­gerungen der Bahn-Fachplaner nochmals Kritisch prüfen. „Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam mit der DB AG diesen KonstruKti­ven Weg eingeschla­gen haben“, sagt Stadtbaurä­tin Gabriele Nießen.

Für dieses ProjeKt arbeitet die Bahn erstmals mit der Methode BIM (Building Informatio­n Management). Bereits jetzt werden alle Untersuchu­ngen und Ergebnisse in einem digitalen LD-Modell festgehalt­en. In dieser DatenbanK wurde die Gleishalle mit insgesamt 2M verschiede­nen Bauteilen gespeicher­t. Jedes dieser Bauteile erhält spezifisch­e Informatio­nen und Vorschläge für eine Revitalisi­erung. Diese Vorschläge Können der Ersatz des Bauteils, eine VerstärKun­g oder ein Korrosions­schutz sein. Somit ist es möglich, neben der Visualisie­rung gemeinsam mit den Fachvertre­tern der Stadt und des Landes die denKmalsch­utzrechtli­chen AspeKte jeder Maßnahme im Einzelnen abzustimme­n.

Voraussich­tlich im OKtober werden Vertreter der Deutschen Bahn im Ausschuss für Stadtplanu­ng und Bauen über den aKtuellen Stand berichten.

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