Naturpflege bei glühender Hitze
Frauen aus der JVA Vechta und weitere Freiwillige mähen rund zwei Hektar
,ie Federführung hat die Untere Naturschutzbehörde. Schon zum dritten Mal haben alle in 9echloy gemeinsam gearbeitet.
WECHLOY/LR Gemeinsam im Einsatz für die Umwelt: In Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Oldenburg und Landschaftswartin Renate Ponel haben eine Freiwilligengruppe der Justizvollzugsanstalt (JVA) für Frauen Vechta/Hildesheim sowie ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger Landschaftspflege in der Haarenniederung betrieben. Die etwa 20-köpfige Gruppe übernahm die Mahd auf einer rund zwei Hektar großen Feuchtgrünlandfläche gegenüber der Brücke Quellenweg. Die Mahd mit Abfuhr des Mähgutes ist auf dieser Wiese sehr wichtig, da hier schützenswerte Pflanzen gedeihen, darunter Sumpfdotterblume, Fieberklee, Großer Klappertopf und Gelbe Wiesenraute, die besonders auf feuchten, nährstoffarmen Standorten vorkommen.
Die Untere Naturschutzbehörde hat das Angebot aus der JVA, sich ehrenamtlich zu engagieren, und die Unterstützung von anderen freiwilligen Helferinnen und Helfern gerne angenommen. Schließlich gestalten sich die Pflegearbeiten seit Jahren problematisch, weil es schwierig ist, Unternehmen mit passenden Maschinen für die eingeschränkte Zuwegung zu finden.
Seit zwei Jahren gibt es diese Gemeinschaftsaktion. Im vergangenen Jahr wurde mit vereinten Kräften das „Drüsige Springkraut“in der Haarenniederung beseitigt. Wie berichtet, waren da auch Mitarbeiter und Studierende der Ganz schön fleißig: Anton (links) und Enno unterstützten die Pflegeaktion nach ihren Kräften.
Uneversität sowie Mitglieder des Vereins Erholungsgebiet Haarenniederung beteiligt. Das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) war 1839 von Kaschmir aus als Gartenzierpflanze
nach England importiert worden und eroberte ganz Europa. Früher wurde es auch Bauernorchidee genannt, heute befürchten Experten, dass die Pflanze durch ihre Samen heimische Arten verdrängt. Die schotigen Samenstände springen bei der kleinsten Berührung auf, wodurch sich die eigentlichen Samenkörner in der Umgebung verbreiten.
Diesmal wurde gemäht. Als Dankeschön gab es ein gemeinsames Kaffeetrinken auf der Wiese. Die Beteiligten waren nach der Arbeit bei glühender Hitze mehr oder weniger erschöpft, aber sich in einem Punkt völlig einig: Die Gemeinschaftsaktion soll gerne auch weiterhin wiederholt werden. Sie leistet nicht nur für die Landschaftspflege einen wichtigen Beitrag, sondern ist auch unter sozialen Aspekten wertvoll: Schließlich merken die Inhaftierten durch ihren Einsatz, dass sie nicht außerhalb der Gesellschaft stehen und dass sie Verantwortung für das Allgemeinwohl übernehmen können.