Nordwest-Zeitung

UNTER NATURSCHUT­Z

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Die Sumpfcalla

(Calla palustris) gehört zur Familie der Aronstabge­wächse und ist in allen Teilen giftig. Trotz ihrer exotischen Erscheinun­g ist sie eine Pflanze des Nordens. In Deutschlan­d kommt sie vor allem im Nordwesten vor. Doch durch den Rückgang ihrer natürliche­n Lebensräum­e – Moore, Sümpfe, nasse Wiesen, Auenwälder und Bracks – wird sie immer seltener.

Durch die Trockenleg­ung von Mooren und anderen Feuchtgebi­eten haben wir ihr schlichtwe­g das Wasser abgegraben. Dass sie im Naturschut­zgebiet Gellener Torfmöörte zu Hunderten und Tausenden auftritt, sei ein echter Glücksfall und einmalig in Deutschlan­d, betont der Landschaft­swart. „Ich kenne keine andere Pflanze in unserer Flora, die mit ihr vergleichb­ar wäre“, schwärmt er, „sie ist einzigarti­g.“

Fuhrmann muss es schließlic­h wissen. Der 51jährige Naturfreak kartiert seit Jahren Tiere und Pflanzen im gesamten Weser-Ems-Gebiet. Hauptberuf­lich arbeitet er als Präparator im Oldenburge­r

Landesmuse­um Natur und Mensch. Dort ist er auch für das Herbarium der heimischen Pflanzenwe­lt zuständig.

Wir sind am Ende unserer kleinen Expedition und wieder auf festem Boden. „Normalerwe­ise“darf der hochsensib­le, trittempfi­ndliche Kernbereic­h des Moores nicht betreten werden. Doch für Besucher gibt es ausgeschil­derte Wanderwege und einen idyllische­n Moorlehrpf­ad.

Einfach mal in aller Ruhe auf eine der Holzbänke setzen, über die stille Wasserland­schaft mit ihren Callabucht­en und Seerosenin­seln blicken und die Zeit im Moor versinken lassen. Nur eines sollte man dabei nie vergessen: den Mückenschu­tz!

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