CLAUDIO PIZARRO ZURÜCK BEI WERDER
29-J<hriger zeigt si7h na7h 1ü7ktritt aus Nationalmanns7haft unbeeindru7kt – 5:1 gegen Paris
SINGAPUR/BERLIN Mesut Özil schmunzelte, dann nahm er den Stift in die Hand und schrieb seinen Namen auf die Gelbe Karte. Özil machte in seinem ersten Spiel nach dem Rücktritt aus der Nationalmannschaft aber nicht nur den Schiedsrichter glücklich, der ihn vor dem Anpfiff um ein Autogramm gebeten hatte. Für ihn selbst war der 5:1Sieg des FC Arsenal im Testspiel gegen Paris St. Germain ein wichtiger Schritt auf dem Weg zurück zur Normalität.
Während sich in Deutschland die Kritik an der Art und Weise seines Abschiedes aus dem DFB-Team mehrt, stärkte ihm sein Arbeitgeber 10 000 Kilometer entfernt in Singapur für alle sichtbar den Rücken: Özil durfte Arsenal gegen das B-Team von Trainer Thomas Tuchel als Kapitän aufs Feld führen. Mit der Binde um den Arm trumpfte der 29-Jährige nicht nur bei seinem Treffer zum 1:0 nach einem Pass des früheren BVBStars Pierre-Emerick Aubameyang auf. Bei seiner Auswechslung in der 64. Minute gab es Applaus von den Rängen.
Seine Kapitänsrolle habe ihn mit „Stolz“erfüllt, ließ Özil danach seine Millionen Fans auf den sozialen Netzwerkseiten wissen. Es sei ein „guter Sieg und eine erneut fantastische Unterstützung hier in Singapur“gewesen. Zu den zum Teil heftigen Reaktionen über seinen Rücktritt sagte er wieder nichts.
Wenn Joachim Löw oder Oliver Bierhoff demnächst das Gespräch mit ihm suchen, wird Özil nicht schweigen können. Die sportliche Führung plant zeitnah ein Telefonat mit dem Weltmeister von 2014. Weder Löw, der seinen Lieblingsspieler über viele Jahre sportlich nie infrage gestellt hatte, noch Bierhoff haben sich bislang zu Özils schweren Vorwürfen gegen den DFB öffentlich geäußert.
Dafür reden andere, Fredi Bobic zum Beispiel übte scharfe Kritik an Özils Verhalten, das der Sportvorstand von Eintracht Frankfurt für „ein bisschen feige“hält. Der von Özil über die sozialen Medien geäußerte RassismusVorwurf, vor allem in Richtung des DFB, sei „unerträglich. Dieser Pauschalvorwurf des Rassismus entspricht einfach nicht der Realität“, sagte Bobic der „Bild am Sonntag“.