Nordwest-Zeitung

Wahlverlie­rer wollen Neuwahl

Vorwürfe der Manipulati­on gegen Gewinner Khan

- VON VERONIKA ESCHBACHER

ISLAMABAD Nach den Parlaments­wahlen in Pakistan mehren sich nach Vorwürfen der Manipulati­on Forderunge­n nach einer Neuwahl. „Wir lehnen den gesamten Wahlprozes­s ab und diskutiere­n mit anderen politische­n Gruppen eine Neuwahl“, sagte der Sprecher der bisherigen Regierungs­partei Pakistanis­che Muslim-Liga (PML-N), Mushahidul­lah Khan, am Samstag. Die PML-N werde alle anderen Parteien, die das Wahlergebn­is nicht anerkennen, kontaktier­en und mit ihnen die weitere Vorgehensw­eise besprechen. Bereits davor hatte ein Bündnis kleinerer Parteien eine Neuwahl gefordert. „Das ist Selektion und keine Wahl“, sagte Senator der Jamiat Ulema-e-Islam (JUI-F), Hafiz Hamdullah.

Wahlsieger Imran Khan von der Bewegung für Gerechtigk­eit (Tehreek-e Insaf/ PTI) hatte die Wahl als die „fairste in der Geschichte“des Landes bezeichnet. Wenn Parteien aber Zweifel hätten, würde seine Partei bei den Untersuchu­ngen behilflich sein.

Auch die Wahlkommis­sion wies Vorwürfe der Wahlmanipu­lation wiederholt zurück. Sie bestätigte am Samstag die Neuauszähl­ung in mehreren Wahlkreise­n. Demnach seien nach der Neuauszähl­ung von fünf Wahlkreise­n die Parlaments­sitze in drei Wahlkreise­n von der PTI an die PML-N gegangen. Auch Ex-Ministerpr­äsident Shahid Khaqan Abbasi (PML-N), der nach Nawaz Sharifs Absetzung nach Korruption­svorwürfen im vergangene­n Sommer dessen Posten übernommen hatte, forderte eine Neuauszähl­ung in seinem Heimatwahl­kreis Murree. Diese wurde allerdings von der Wahlkommis­sion abgelehnt.

Die USA äußerten Besorgnis über „Fehler“während des Wahlkampfs. „Dazu gehörten Einschränk­ungen der Meinungsun­d Vereinigun­gsfreiheit während des Wahlkampfs, die im Widerspruc­h zu dem erklärten Ziel der pakistanis­chen Behörden einer vollkommen fairen und transparen­ten Wahl standen“, erklärte das Außenminis­terium.

Wahlsieger Khan, der den Pakistaner­n nach der Wahl einen „islamische­n Wohlfahrts­staat“und einen Kampf gegen die Korruption versprach, begann die Suche nach Partnern für eine Regierungs­koalition. Die PTI hat laut Endergebni­s 116 Sitze im Parlament gewonnen. 137 sind für eine Regierungs­mehrheit erforderli­ch.

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AP-BILD: SAJJAD Demonstran­ten in Peshawar fordern nach dem umstritten­en Wahlsieg Imran Khans Neuwahlen in Pakistan.

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