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Claudio Pizarro we7hselt zum fünften Mal zu Werder – Bundesliga-1ekord
Pizarro soll seine Erfahrung an jüngere Spieler weitergeben. Trainer Kohfeldt sieht ihn als gute Alternative.
BERLR= Ln Bem vereinseigenen Videoclip ist zunächst nur eine grüne Wand zu sehen, auf der „Lebenslang GrünWeiss“geschrieben steht. Ein paar Sekunden vergehen, eine kleine Fanfare wird eingespielt. Dann kommt ein Mann mittleren Alters ins Bild. Braungebrannt. Lächelt verschmitzt in die Kamera. Und sagt: „Moin. Da bin ich wieder. Ich freue mich riesig, wieder hier zu sein.“
Der Mann, der im Oktober 40 Jahre alt wird, ist Claudio Pizarro – und er hat ein letztes Rendezvous mit seinem Herzensclub Werder Bremen. Völlig überraschend vermeldete der Bundesligist am Sonntag seinen Transfercoup mit dem wohl beliebtesten
Profi der jüngeren Vereinsgeschichte. Der Peruaner heuert nach 1999, 2008, 2009 und 2015 zum fünften Mal in Bremen an – Bundesligarekord.
„Das ist genial für mich. Und das Beste, was ich tun kann, ich fühle mich wieder wie zu Hause“, sagte Werders Bundesliga-Rekordtorschütze (144 Treffer). Nach einem verkorksten Jahr beim Absteiger 1. FC Köln mit nur einem Treffer wird der Südamerikaner nun wieder an der Weser auf Torejagd gehen.
Und da gibt es eine Menge zu tun, denn der Routinier weiß, dass ihm viel Arbeit bis zur kompletten körperlichen Fitness bevorsteht: „Ich hatte nur eine kleine Vorbereitung und bin eher bei 60 als bei 100 Prozent.“Fitgehalten in der Sommerpause hatte sich Pizarro auf Mallorca und in Garmisch-Partenkirchen beim ehemaligen Bremer AthletikCoach Yann-Benjamin Kugel, einem alten Bekannten.
Die Rolle des Stürmers, der vor 19 Jahren auf Empfehlung des damaligen Vereinspräsidenten
Jürgen L. Born von Alianza Lima nach Bremen transferiert wurde, dürfte klar sein. Pizarro soll seine Erfahrungen an die jüngeren Spieler weitergeben, aber auch Druck auf die Stammkräfte ausüben. Und als BackupStürmer das eine oder andere Tor schießen: „Auch dafür komme ich zurück, das will ich nicht verschweigen.“„Claudio weiß, dass er nicht zwangsläufig ein Startelf-Kandidat sein wird. Aber er wird seine Momente bekommen“, erklärte Werder-Trainer Florian Kohfeldt, der vier Jahre jünger ist als seine neue Teilzeitkraft. Pizarro sei „eine Legende mit einer extrem positiven Energie.“Er werde einen Effekt in der Kabine bringen, „und er ergänzt vom Typ her unsere Alternativen im Sturmzentrum.“
Bereits im Januar soll es Gespräche gegeben haben. Weil nun Aron Johannsson länger verletzt ausfällt, intensivierten die Bremer die Gedanken an die Rückholaktion. Das Risiko für den SV Werder ist überschaubar: Pizarro kehrt für ein Jahr ablösefrei und für eher kleines Geld an die Weser zurück, sein Vertrag ist sehr leistungsbezogen. „Wir standen in den letzten Wochen mit Claudio in Kontakt und sowohl er als auch wir drückten den Wunsch aus, dass er seine aktive Karriere hier in Bremen, hier im Weserstadion beendet“, sagte Sportchef Frank Baumann.
Pizarro erhält also die Chance auf einen würdigen Ausklang seiner Karriere, ein längst vereinbartes Abschiedsspiel inklusive. Verwehrt hatte Pizarro einen solchen Abgang Kohfeldts Vorgänger Alexander Nouri, der den Oldie vor etwas mehr als einem Jahr für nicht mehr bundesliga-tauglich hielt.
Kohfeldts Sichtweise ist eine andere und auch Baumann hält das erneute Werder-Comeback von Pizarro für eine gute Idee: „Wir sind der Meinung, dass wir den Spagat schaffen, Claudios Fähigkeiten zu nutzen, ohne dass wir unsere jungen Spieler in ihrer Entwicklung blockieren.“