Nordwest-Zeitung

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Claudio Pizarro we7hselt zum fünften Mal zu Werder – Bundesliga-1ekord

- VON LARS BLANCKE UND ANDREAS FRANK

Pizarro soll seine Erfahrung an jüngere Spieler weitergebe­n. Trainer Kohfeldt sieht ihn als gute Alternativ­e.

BERLR= Ln Bem vereinseig­enen Videoclip ist zunächst nur eine grüne Wand zu sehen, auf der „Lebenslang GrünWeiss“geschriebe­n steht. Ein paar Sekunden vergehen, eine kleine Fanfare wird eingespiel­t. Dann kommt ein Mann mittleren Alters ins Bild. Braungebra­nnt. Lächelt verschmitz­t in die Kamera. Und sagt: „Moin. Da bin ich wieder. Ich freue mich riesig, wieder hier zu sein.“

Der Mann, der im Oktober 40 Jahre alt wird, ist Claudio Pizarro – und er hat ein letztes Rendezvous mit seinem Herzensclu­b Werder Bremen. Völlig überrasche­nd vermeldete der Bundesligi­st am Sonntag seinen Transferco­up mit dem wohl beliebtest­en

Profi der jüngeren Vereinsges­chichte. Der Peruaner heuert nach 1999, 2008, 2009 und 2015 zum fünften Mal in Bremen an – Bundesliga­rekord.

„Das ist genial für mich. Und das Beste, was ich tun kann, ich fühle mich wieder wie zu Hause“, sagte Werders Bundesliga-Rekordtors­chütze (144 Treffer). Nach einem verkorkste­n Jahr beim Absteiger 1. FC Köln mit nur einem Treffer wird der Südamerika­ner nun wieder an der Weser auf Torejagd gehen.

Und da gibt es eine Menge zu tun, denn der Routinier weiß, dass ihm viel Arbeit bis zur kompletten körperlich­en Fitness bevorsteht: „Ich hatte nur eine kleine Vorbereitu­ng und bin eher bei 60 als bei 100 Prozent.“Fitgehalte­n in der Sommerpaus­e hatte sich Pizarro auf Mallorca und in Garmisch-Partenkirc­hen beim ehemaligen Bremer AthletikCo­ach Yann-Benjamin Kugel, einem alten Bekannten.

Die Rolle des Stürmers, der vor 19 Jahren auf Empfehlung des damaligen Vereinsprä­sidenten

Jürgen L. Born von Alianza Lima nach Bremen transferie­rt wurde, dürfte klar sein. Pizarro soll seine Erfahrunge­n an die jüngeren Spieler weitergebe­n, aber auch Druck auf die Stammkräft­e ausüben. Und als BackupStür­mer das eine oder andere Tor schießen: „Auch dafür komme ich zurück, das will ich nicht verschweig­en.“„Claudio weiß, dass er nicht zwangsläuf­ig ein Startelf-Kandidat sein wird. Aber er wird seine Momente bekommen“, erklärte Werder-Trainer Florian Kohfeldt, der vier Jahre jünger ist als seine neue Teilzeitkr­aft. Pizarro sei „eine Legende mit einer extrem positiven Energie.“Er werde einen Effekt in der Kabine bringen, „und er ergänzt vom Typ her unsere Alternativ­en im Sturmzentr­um.“

Bereits im Januar soll es Gespräche gegeben haben. Weil nun Aron Johannsson länger verletzt ausfällt, intensivie­rten die Bremer die Gedanken an die Rückholakt­ion. Das Risiko für den SV Werder ist überschaub­ar: Pizarro kehrt für ein Jahr ablösefrei und für eher kleines Geld an die Weser zurück, sein Vertrag ist sehr leistungsb­ezogen. „Wir standen in den letzten Wochen mit Claudio in Kontakt und sowohl er als auch wir drückten den Wunsch aus, dass er seine aktive Karriere hier in Bremen, hier im Weserstadi­on beendet“, sagte Sportchef Frank Baumann.

Pizarro erhält also die Chance auf einen würdigen Ausklang seiner Karriere, ein längst vereinbart­es Abschiedss­piel inklusive. Verwehrt hatte Pizarro einen solchen Abgang Kohfeldts Vorgänger Alexander Nouri, der den Oldie vor etwas mehr als einem Jahr für nicht mehr bundesliga-tauglich hielt.

Kohfeldts Sichtweise ist eine andere und auch Baumann hält das erneute Werder-Comeback von Pizarro für eine gute Idee: „Wir sind der Meinung, dass wir den Spagat schaffen, Claudios Fähigkeite­n zu nutzen, ohne dass wir unsere jungen Spieler in ihrer Entwicklun­g blockieren.“

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Erst 1999, dann 2008, 2009 und 2015: Claudio Pizarro in vier verschiede­nen Bremer Trikots
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BILDER: DPA
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