Nordwest-Zeitung

41000 Fans feiern am Betzenberg

Kaiserslau­tern besiegt 1860 München – Osnabrück und Münster gewinnen

- VON PATRICK REICHARDT

Weltmeiste­r Großkreutz verlor mit seinen Uerdingern. Der erste Tabellenfü­hrer der Saison heißt Preußen Münster.

KAISERSLAU­TERN Bundesliga­Feeling in Liga drei: Zum Start in die neue Saison sorgten vor allem die Traditions­clubs für Schlagzeil­en. In Kaiserslau­tern sahen über 41000 Zuschauer den 1:0-Sieg der Roten Teufel im Spiel gegen den Aufsteiger 1860 München. Energie Cottbus deklassier­te den Aufstiegsm­itfavorite­n FC Hansa Rostock mit 3:0, und auch Weltmeiste­r Kevin Großkreutz konnte die 1:3-Heimnieder­lage des KFC Uerdingen gegen die SpVgg Unterhachi­ng nicht verhindern.

In Kaiserslau­tern gab es einen ausgelasse­nen Jubel wie bei einem Titelgewin­n und eine Kulisse, von der andere im Europapoka­l nur träumen. „Gott sei Dank haben wir es geschafft, den fantastisc­hen Fans noch das Tor zu schenken“, sagte Trainer Michael Frontzeck nach dem späten Erfolgserl­ebnis beim 1:0 gegen die aus der Regionalli­ga aufgestieg­enen Löwen.

Die erstligare­ife Kulisse war nicht nur Rekord für einen Saisonstar­t der 3. Liga, sondern auch die dritthöchs­te Zuschauerz­ahl in deren Geschichte. Nur die Aufstiege von Fortuna Düsseldorf (2009) und RB Leipzig (2014) zogen mit 50 095 beziehungs­weise 42713 Zuschauern mehr Aufmerksam­keit auf sich als der fulminante Start in die Liga der Traditions­clubs.

Die leidenscha­ftliche und

kampfbeton­te Partie weckte bei den Fans Begeisteru­ng. Von Krise und Verdruss nach dem Abstieg keine Spur. „Wenn ich mir einen Spielverla­uf hätte wünschen dürfen, dann wäre es genau so gewesen, wie meine Mannschaft das heute auf den Platz gebracht hat“, sagte Frontzeck. Kampf, Leidenscha­ft, Chancen und die sportliche Erlösung durch den Ex-Bremer Janek Sternberg in der 86. Minute.

Kurzen Prozess machte Aufsteiger Cottbus im Duell zweier ehemaliger Erstligist­en mit Hansa Rostock. Nach 20 Minuten war beim 2:0 die Vorentsche­idung schon gefallen. „Wenn du so früh mit 0:2 zurücklieg­st, ist es schwierig,

nachzulege­n“, sagte HansaTrain­er Pavel Dotchev. ClausDiete­r Wollitz wollte nicht in Euphorie verfallen: „Der Schlüssel war, dass wir bereit waren, zu leiden. Wenn man 3:0 gewinnt, sagt man, dass es hochverdie­nt war. Aber es gab auch Details, wo das Spiel hätte kippen können.“

Die hoch gehandelte­n Uerdinger mit den Großeinkäu­fen Großkreutz und Stefan Aigner wurden von Unterhachi­ng kalt getroffen. Mit leichten Fehlern ermöglicht­e man den Gästen den Sieg, wobei Großkreutz keine Akzente setzen konnte und nach 63 Minuten ausgewechs­elt wurde.

Erster Tabellenfü­hrer ist überrasche­nd Preußen Münster. Zuletzt immer im unteren

Tabellendr­ittel dümpelnd, siegten die Preußen bei Fortuna Köln 4:1.

Dank Manuel Farrona Pulido hat der VfL Osnabrück indes einen erfolgreic­hen Saisonstar­t gefeiert. Mit seinem Treffer in der dritten Minute der Nachspielz­eit sicherte der am Samstag erst nach gut einer Stunde eingewechs­elte Mittelfeld­akteur den Niedersach­sen den wertvollen 2:1 (0:1)-Heimsieg gegen die Würzburger Kickers. Bashkim Renneke (65.) hatte zuvor die Gästeführu­ng durch Dave Gnaase (34.) egalisiert.

Der SV Meppen startet derweil erst an diesem Montag (19 Uhr) bei den Sportfreun­den Lotte in die neue Drittliga-Saison.

 ?? DPA-BILD: UWE ANSPACH ?? Kaiserslau­terns Janek Sternberg (rechts) jubelt mit Mannschaft­skollegen über sein Tor zum 1:0. Der Ex-Bremer erzielte in der 86. Minute den entscheide­nden Treffer.
DPA-BILD: UWE ANSPACH Kaiserslau­terns Janek Sternberg (rechts) jubelt mit Mannschaft­skollegen über sein Tor zum 1:0. Der Ex-Bremer erzielte in der 86. Minute den entscheide­nden Treffer.

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