Mit „Christian“ins Wasser gerutscht
„Tag der Seenotretter“beim Bremerhavener Leuchtturmfest Besuchermagnet – Viele Angebote
Überall an der deutschen Nord- und Ostseeküste stellten am Sonntag die Seenotretter ihre Arbeit vor. Auch in Bremerhaven. Dort war „Open Ship“auf der „Herrmann Rudolf Meyer“.
BREMERHAVEN Andreas Brensing, 2. Vormann auf dem Bremerhavener Seenotrettungskreuzer „Hermann Rudolf Meyer“, kennt das schon. Kaum ist beim „Tag der Seenotretter“das Schiff für Besucher freigegeben, drängen die ersten „Seh-Leute“an Bord. Das ist am Sonntag nicht anders. Das Einsatzschiff avanciert schnell zur Hauptattraktion beim Leuchtturmfest, das erstmals in den Havenwelten stattfindet.
Trotz aller Gastfreundschaft hat Brensing stets die Alarmierungsvorrichtungen an Bord fest im Blick. „Bei einem Notfall auf See müssen alle Besucher sofort von Bord. Das Schleusenpersonal weiß, dass wir dann oberste Priorität haben“, sagt Brensing. Er hofft, dass alles ruhig bleibt.
Der mutigste „Seenotretter“kommt an diesem Sonntag nicht von der Küste, sondern aus Bayern und ist erst acht Jahre alt. Tapfer lässt sich
Lou an der Seite ihrer Tante Bela Lange eine orangefarbene Schwimmweste umlegen. Dann klettern beide in das Beiboot „Christian“. Wenig später öffnet sich die Heckklappe der „Hermann Rudolf Meyer“und „Christian“gleitet
rückwärts ins Wasser des Neuen Hafen.
Bela Lange und ihre Nichte Lou erleben als erste Besucher eine schwungvolle Fahrt bis zur Hebebrücke und wieder zurück. Automatisch wird das Beiboot auf den Rettungskreuzer
zurückgezogen. Beeindruckt gehen Bela Lange und Lou von Bord.
Angst, versichert die Drittklässlerin aus Bayern, habe sie nicht gehabt, als das kleine Boot ins Wasser rutschte. „Wir waren ja vorgewarnt“, ergänzt
Bela Lange. Sie kommt aus Hameln und ist nur zu einem Tagesausflug in Bremerhaven. In Hameln verbringt Lou einen Teil ihrer Sommerferien. Bremerhaven und die Seenotretter werden beide in guter Erinnerung behalten.