Nordwest-Zeitung

Grundrecht außer Kraft

- VON PETRA SORGE, BÜRO BERLIN

Interview mit Annalena Baer8ock, Bundesvors­itzende von Bündnis >0?Die Grünen zum Thema Familienna­chzug 8ei Flüchtling­en.

FRAGE: Zm 1. August treten die neuen Regeln für den F milienn chzug in Kr ft – ein T g der Freude?

BAERBOCK: Definitiv nicht. Nicht nur, dass mit diesem Gesetz ein fundamenta­les Grundrecht mit Füßen getreten wird, für das wir alle bis zum letzten Atemzug kämpfen würden, wenn es uns selbst beträfe, nämlich das Recht darauf, mit seiner Kernfamili­e, also den Kindern oder seinem Partner in Sicherheit und Frieden leben zu können. Indem Union und SPD dieses Grundrecht auf 1000 Menschen pro Monat kontingent­ieren, verändert die Bundesregi­erung auch den Charakter des Grundgeset­zes. FRAGE: W s heißt d s für die W rtenden? BAERBOCK: Das heißt, dass 34 000 Menschen nicht wissen, ob sie in diesem Jahr oder erst in fünf Jahren ihre Eltern oder Kinder in die Arme schließen können. Und der Familienna­chzug ist ja auch noch eines der wenigen Instrument­e, bei denen man genau weiß, wer kommt. Die Menschen werden vorher registrier­t und auch die Kommunen können sich darauf vorbereite­n. FRAGE: SPD-Chefin N hles h t sich in der Asylpoliti( deutlich )on den *rünen

+gegrenzt, -Die .mit tion der *rünen hilft uns nicht /eiter.0 W s s gen Sie d zu? BAERBOCK: Ich persönlich mache Politik aus Überzeugun­g entlang von Werten und nicht, um andere zu imitieren. Entweder vertritt man eine humane Flüchtling­spolitik aus Überzeugun­g oder man lässt es eben. Aber dann muss man damit leben, dass andere – wie im Fall der Flüchtling­spolitik Seehofers – einen inhumanen und antieuropä­ischen Ton angeben. Nicht mein Ding.

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DPA-BILD: PEDERSEN

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