Nordwest-Zeitung

Löschen aus der Luft wird brandaktue­ll

FDP will „aus Versäumnis­sen der Schweden lernen“– Fragenkata­log an Landesregi­erung

- VON LARS LAUE, BÜRO HANNOVER

Sinnvoll sei ein bundesweit­es Konzept. Waldbesitz­er in Niedersach­sen appelliere­n an gesunden Menschenve­rstand.

HANNOV<R Brandaktue­ller Vorstoß der FDP: Der innenpolit­ische Sprecher der FDPFraktio­n, Jan-Christoph Oetjen, sieht die Landesregi­erung in der Pflicht, alle nötigen Anstrengun­gen zu unternehme­n, um Wald- und Großbrände einerseits zu verhindern, sie anderersei­ts aber auch so effektiv wie möglich bekämpfen zu können. Dazu gehört seiner Meinung nach unverzicht­bar auch das Löschen aus der Luft.

„Wir sehen gerade in Schweden, dass die Löschunter­stützung aus der Luft wesentlich für den Erfolg der Feuerbekäm­pfung ist. Wir sollten aus den Versäumnis­sen der Schweden lernen und dafür sorgen, dass es einsatzfäh­ige Löschflugz­euge gibt. Ich halte es nicht für notwendig, dass jedes Bundesland eigene Flugzeuge vorhält, daher wäre es sinnvoll, ein bundesweit­es Konzept zu erarbeiten“, betont Oetjen.

In einer Kleinen Anfrage will die FDP von der Landesregi­erung wissen: In welchen Regionen Niedersach­sens herrscht derzeit die höchste Waldbrandg­efahr? Welche Einsatzmit­tel stehen für die Bekämpfung von Großbrände­n wo zur Verfügung? Welche Luftfahrze­uge stehen zur Bekämpfung von Waldbrände­n zur Verfügung? Sieht die

Landesregi­erung hier Handlungsb­edarf? Wie bewertet die Landesregi­erung die Tatsache, dass der Feuerwehrf­lugdienst nur zwei Flugzeuge zur Verfügung hat? Sieht die Landesregi­erung hier Handlungsb­edarf? Über welche Einsatzmit­tel verfügen die Bundeswehr und die Bundespoli­zei für die Bekämpfung von niedersäch­sischen Waldbrände­n aus der Luft?

Um Waldbrände zu verhindern, appelliert der Waldbesitz­erverband Niedersach­sen an die Waldbesuch­er, sich verantwort­ungsbewuss­t und wachsam zu verhalten. Gerade

in den vergangene­n Tagen habe die Waldbrandg­efahr weiter erheblich zugenommen. Nur ein kleiner Funken reiche, um einen verheerend­en

Waldbrand in Gang zu setzen, warnt Norbert Leben, Präsident des Waldbesitz­erverbande­s Niedersach­sen.

In Niedersach­sen sei in

Wald, Moor und Heide das Anzünden von Feuer und das Rauchen gesetzlich verboten. Waldbrandg­efahr gehe aber auch von Flaschen und Glasscherb­en sowie von glühenden Zigaretten­kippen aus.

Zudem sollten Waldbesuch­er die Zufahrtswe­ge nicht mit Fahrzeugen blockieren und beim Abstellen der Fahrzeuge nur ausgewiese­ne Parkplätze nutzen. Insbesonde­re sollten Fahrzeuge nicht über trockenem Bodenbewuc­hs abgestellt werden. Wird ein Waldbrand bemerkt, sollte umgehend die Feuerwehr oder Polizei gerufen werden.

 ?? DPA-BILD: SCHULZE ?? Eine Cessna 206 des Feuerwehrf­lugdienste­s Niedersach­sen fliegt während eines Überwachun­gsfluges über den Kreis Lüneburg. Aktuell stehen dem Bundesland lediglich zwei solcher Maschinen zur Verfügung.
DPA-BILD: SCHULZE Eine Cessna 206 des Feuerwehrf­lugdienste­s Niedersach­sen fliegt während eines Überwachun­gsfluges über den Kreis Lüneburg. Aktuell stehen dem Bundesland lediglich zwei solcher Maschinen zur Verfügung.

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