„Abschlussbericht“enttäuscht Angehörige
Grund für das Verschwinden des Flu0zeu0es bleibt unklar
KUALA LUMPUR Man bringt seine Mutter zum Flughafen, setzt sie ins Flugzeug und hört dann nie wieder von ihr. Nicht einmal, dass man wüsste, ob das Flugzeug mit ihr abgestürzt ist.
So erging es der Rechtsanwältin Grace Nathan mit ihrer Mutter Anne Daisy. Die 56Jährige war eine von 227 Passagieren und 12 Besatzungsmitgliedern, die am 8. März 2014 mit dem Flug Malaysia Airlines 370 über Nacht von Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur nach Peking wollten. Auch nach bald viereinhalb Jahren fehlt von ihr und allen anderen noch jede Spur.
Enttäuscht zeigten sich die Angehörigen von dem angekündigten malaysischen Abnicht
schlussbericht, der am Montag in Kuala Lumpur vorgestellt wurde. Klar, dass es nicht plötzlich einen konkreten Hinweis darauf geben würde, wo die Maschine liegt – vermutlich irgendwo auf
dem Boden des südlichen Indischen Ozeans. Der entscheidende Satz: „Das Team ist nicht in der Lage, den Grund für das Verschwinden von MH370 zu bestimmen.“
„Die Antworten gehen genug in die Tiefe. Und es gibt keine angemessene Antwort auf einige relevante Fragen“, so Rechtsanwältin Nathan, Sprecherin der Angehörigen-Organisation Voice 370 (Stimme 370). Aus Sicht von Voice 370 darf der Bericht deshalb keinesfalls bedeuten, dass die Suche endgültig eingestellt wird.
„Das kann erst dann vorbei sein, wenn MH370 gefunden ist“, so die Anwältin. „Deshalb kann das jetzt auch noch kein „Abschlussbericht“sein.“Wenigstens in dem Punkt hatten die Angehörigen Erfolg. Im Unterschied zu den bisherigen Ankündigungen verzichteten die Ermittler auf den Begriff. Über dem 450-SeitenReport steht „Sicherheitsermittlungsbericht“. Gefreut darüber hat sich niemand.