Nordwest-Zeitung

Warum Werder beim E-Sport mitmischt

Digital-Leiter Dominik Kupilas (ber die Ziele von Bremens „Fifa“-Team

- VON JANNIK DETERS

FRAGE: Ferr Kupilas, vor Kurzem verkündete­n Sie: „Werder verpflicht­et Aubameyang“. Mohammed „MoAubameya­ng“Harkous ist der erste ESportler im neuen Team der Bremer. Welchen Stellenwer­t hat er in der „Fifa“-Szene? DOMINIK KUPILAS: Mo hat einen sehr großen Stellenwer­t. Wir haben nach einem Spieler geschaut, der eine gewisse Strahlkraf­t und einige Erfolge vorzuweise­n hat. Wir haben diesen authentisc­hen Einstieg über „Fifa“bewusst geschaffen, also die Verzahnung zwischen realem und digitalem Fußball. FRAGE: Ist das in etwa so, als wechselte Pierre-Emerick Aubameyang zum Team von Trainer Florian Kohfeldt? KUPILAS: Das lässt sich natürlich nicht vergleiche­n, der digitale Fußball hat sicher noch nicht die Relevanz. Fakt ist, dass er eine Topverpfli­chtung ist. Aber wir sind weit davon entfernt, Transfers aus dem realen Fußball mit Verpflicht­ungen im digitalen Bereich zu vergleiche­n. Mo ist seit Jahren einer der weltbesten „Fifa“-Spieler. Wir glauben, dass er uns auf Anhieb einen guten Stellenwer­t verschafft.

FRAGE: MoAubameya­ng ist profession­eller „Fifa“-Spieler. Bei der WM ab diesem Donnerstag in London tritt er bereits im SVW-Dress an. Was erhoffen Sie sich von ihm für die Auslandsve­rmarktung der Marke Werder Bremen? KUPILAS: Für die Auslandsve­rmarktung erst mal gar nichts. „Fifa“ist vor allem im deutschen und im amerikanis­chen Markt verbreitet. Andere Spiele wie „League of Legends“oder „Dota 2“haben internatio­nal eine deutlich höhere Verbreitun­g, das haben wir sehr bewusst nicht getan. Internatio­nalisierun­g ist im ersten Schritt nicht das primäre Ziel. Wichtiger ist uns, dass Mo den SV Werder bei der WM gut vertritt. FRAGE: Bundesliga-Konkurrent­en wie Wolfsburg und Schalke sind schon länger im Trainingsp­latz stehen. Da gehört viel mehr dazu. Beim virtuellen Fußball sind wir gar nicht so weit davon weg. Das Klischee von Gamern, die den ganzen Tag vor der Konsole sitzen und bei denen sich Pizzakarto­ns stapeln, bleibt ein Klischee. Insbesonde­re wenn der neue „Fifa“-Titel rauskommt, sitzen die Jungs viel vor der Konsole, um die Neuheiten kennenzule­rnen. Aber sie müssen körperlich und geistig voll da sein, auf Ernährung und Fitness achten. Profession­elle Spieler üben sechs bis acht bewusste Tastenberü­hrungen pro Sekunde, da sind kognitive und geistige Anforderun­gen sehr hoch. FRAGE: Seit 5678 hat sich der weltweite 9msatz mit E-Sport auf knapp :66 Millionen Euro verdoppelt, die 4uschauerz­ahl auf 866 Millionen weltweit. ;6 Prozent der 4uschauer sind <ünger als => ?ahre. Wie wichtig ist es für Werder, 2eld mit dem Business zu verdienen? KUPILAS: Das spielt eine nachgelage­rte Rolle. Uns war es wichtig, einer jungen Zielgruppe, die man auf dem klassische­n Weg nur noch sehr schwer erreicht, einen Zugang zu Werder zu verschaffe­n. Wir verstehen das als Investitio­n in die Zukunft.

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