Nordwest-Zeitung

TSV Oldenburg vor endgültige­m Aus

Skandal-Club löst in der Szene nur noch Kopfschütt­eln aus

- VON MANFRED MIETZON

OLDENBURG Der TSV Oldenburg entwickelt sich immer mehr zum Skandalver­ein Nummer eins im Fußballbez­irk Weser-Ems. Am Sonntag war der Landesliga­absteiger in der ersten Runde des Bezirkspok­als beim FC Rastede nicht angetreten. Besonders die Art der Absage sorgte bei den Ammerlände­rn für Unverständ­nis.

Die Verantwort­lichen des FC Rastede hatten seit der Auslosung versucht, mit dem TSV Kontakt aufzunehme­n. Sie wollten das Spiel auf den Freitagabe­nd vorziehen. Telefonisc­h war beim TSV aber nie jemand zu erreichen. Schließlic­h meldeten sich die Oldenburge­r bei ihrem Gegner über das Postfach im DFBnet und lehnten aus organisato­rischen Gründen eine Verlegung ab.

Auf dem gleichen Weg teilten sie den Rastedern dann am Samstag mit, dass sie am Sonntag aus organisato­rischen Gründen nicht antreten könnten. Dem TSV ist es bis jetzt offenbar nicht gelungen, einen ausreichen­den Kader für die neue Saison auf die Beine zu stellen. Und auch nach der kurzfristi­gen Absage über das DFBnet war niemand beim TSV telefonisc­h zu erreichen. „Wir hatten für den Abend nach unserem ersten Pflichtspi­el ein Mannschaft­sessen organisier­t, das wir auch nicht mehr absagen konnten“, ärgerte sich nicht nur Rastedes Trainer Jens Wolters über das Verhalten der Oldenburge­r.

Am Mittwoch hatten sie schon den zweiten Staffeltag der Bezirkslig­a 2 geschwänzt. Da hatte Staffellei­ter Frank Schulte den Vereinen den Spielplan für die in zehn Tagen beginnende Saison vorgestell­t. Der am Freitag veröffentl­ichte Plan ist für 17 Mannschaft­en ausgearbei­tet und umfasst so 34 Spieltage. Da aber auch Schulte den plötzliche­n Rückzug des TSV aus der Bezirkslig­a für möglich hält, hat er einen weiteren Spielplan für 16 Mannschaft­en ausgearbei­tet in der Schublade. Im Frühjahr hatten die Oldenburge­r noch einen Lizenzantr­ag für die Oberliga eingereich­t, allerdings verspätet. Dieser wurde abgelehnt.

Danach setzte der Verein in drei Landesliga­partien einen nicht spielberec­htigten Spieler ein. Nach der Umwertung des Spiels gegen BV Essen (3:0) in ein 0:5 beendete der TSV die Spielzeit auf einem Abstiegspl­atz und muss jetzt nach dem erfolglose­n Gang durch alle Sportgeric­htsinstanz­en in der Bezirkslig­a spielen. Nach dem Weggang von Trainer Vladimir Liutyi und nahezu aller Leistungst­räger deutet sich das endgültige Aus für den TSV Oldenburg an.

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