TSV Oldenburg vor endgültigem Aus
Skandal-Club löst in der Szene nur noch Kopfschütteln aus
OLDENBURG Der TSV Oldenburg entwickelt sich immer mehr zum Skandalverein Nummer eins im Fußballbezirk Weser-Ems. Am Sonntag war der Landesligaabsteiger in der ersten Runde des Bezirkspokals beim FC Rastede nicht angetreten. Besonders die Art der Absage sorgte bei den Ammerländern für Unverständnis.
Die Verantwortlichen des FC Rastede hatten seit der Auslosung versucht, mit dem TSV Kontakt aufzunehmen. Sie wollten das Spiel auf den Freitagabend vorziehen. Telefonisch war beim TSV aber nie jemand zu erreichen. Schließlich meldeten sich die Oldenburger bei ihrem Gegner über das Postfach im DFBnet und lehnten aus organisatorischen Gründen eine Verlegung ab.
Auf dem gleichen Weg teilten sie den Rastedern dann am Samstag mit, dass sie am Sonntag aus organisatorischen Gründen nicht antreten könnten. Dem TSV ist es bis jetzt offenbar nicht gelungen, einen ausreichenden Kader für die neue Saison auf die Beine zu stellen. Und auch nach der kurzfristigen Absage über das DFBnet war niemand beim TSV telefonisch zu erreichen. „Wir hatten für den Abend nach unserem ersten Pflichtspiel ein Mannschaftsessen organisiert, das wir auch nicht mehr absagen konnten“, ärgerte sich nicht nur Rastedes Trainer Jens Wolters über das Verhalten der Oldenburger.
Am Mittwoch hatten sie schon den zweiten Staffeltag der Bezirksliga 2 geschwänzt. Da hatte Staffelleiter Frank Schulte den Vereinen den Spielplan für die in zehn Tagen beginnende Saison vorgestellt. Der am Freitag veröffentlichte Plan ist für 17 Mannschaften ausgearbeitet und umfasst so 34 Spieltage. Da aber auch Schulte den plötzlichen Rückzug des TSV aus der Bezirksliga für möglich hält, hat er einen weiteren Spielplan für 16 Mannschaften ausgearbeitet in der Schublade. Im Frühjahr hatten die Oldenburger noch einen Lizenzantrag für die Oberliga eingereicht, allerdings verspätet. Dieser wurde abgelehnt.
Danach setzte der Verein in drei Landesligapartien einen nicht spielberechtigten Spieler ein. Nach der Umwertung des Spiels gegen BV Essen (3:0) in ein 0:5 beendete der TSV die Spielzeit auf einem Abstiegsplatz und muss jetzt nach dem erfolglosen Gang durch alle Sportgerichtsinstanzen in der Bezirksliga spielen. Nach dem Weggang von Trainer Vladimir Liutyi und nahezu aller Leistungsträger deutet sich das endgültige Aus für den TSV Oldenburg an.