Serien-Einbrecher legen Geständnis ab
Mammutverfahren um Einbruchserie kann erheblich verkürzt werden
OLDENBURG Das Mammutverfahren vor dem Oldenburger Landgericht um eine Einbruchsserie in Oldenburg und Rastede kann erheblich verkürzt werden. Grund dafür ist der Umstand, dass sich die Angeklagten am Montag zu einem umfassenden Geständnis durchgerungen haben. Der Entscheidung der Angeklagten waren interne Verständigungsgespräche zwischen Gericht, Staatsanwaltschaft und Verteidigung vorangegangen.
Angeklagt in dem Verfahren ist ein Pärchen aus Bremen. Dem 32-jährigen Mann werden sechzehn Privatwohnungseinbruchsdiebstähle zur Last gelegt, seine ein Jahr jüngere Lebensgefährtin soll ihn zu den jeweiligen Tatorten gefahren haben. Das allerdings hat sich so nicht herausgestellt. Die Frau soll nur an einigen Taten beteiligt gewesen sein und das auch nur als Gehilfin.
Bezüglich des 32-Jährigen sieht das anders aus. Das Verständigungsgespräch hat ergeben, dass er für alle Taten verantwortlich ist. Das hat der Angeklagte gestern auch so eingeräumt. In einem Verständigungsgespräch wird in der Regel ein mögliches Strafmaß ausgelotet – so auch im vorliegenden Fall. Während die weibliche Angeklagte noch mit einer Bewährungsstrafe davonkommen soll, muss der 32-Jährige mit einer Gefängnisstrafe zwischen vier und fünf Jahren rechnen.
Die Angeklagten haben das Angebot der Kammer gestern angenommen. Bedingung war ein umfassendes Geständnis. Dass die Strafe für den vorbestraften Angeklagten nicht noch höher ausfallen soll, liegt an dem Umstand, dass er nur vermindert schuldfähig ist: Der Angeklagte ist hochgradig drogenabhängig. Täglich benötigte er drei bis vier Gramm Heroin. Das sind rund 160 Euro pro Tag. Um an das Geld zu kommen, hatte der Angeklagte im vorigen Jahr die Einbruchsserie gestartet. Er hatte es vornehmlich auf Geld und Schmuck abgesehen gehabt. In einem Fall konnte er 12 000 Euro Beute machen.