Nordwest-Zeitung

Erpresst mit dem eigenen Passwort

7äter drohen mit brisantem <ideo – Kein Schweigege­ld =ahlen

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.A OVE /DPA Auf den Schockmome­nt, wenn Nutzer in einer Mail ein aktuell oder ehemals von ihnen benutztes Passwort sehen, setzen einem Bericht zufolge derzeit verstärkt Online-Kriminelle. Deren Masche geht nach Angaben von „Heise online“so: In ihren Nachrichte­n behaupten die Täter, ihr Opfer per Webcam beim Besuch einer Pornoseite gefilmt zu haben, sie verlangen Schweigege­ld und drohen bei Nichtzahlu­ng mit dem Senden eines Videos an Adressbuch­kontakte des Nutzers. Das dem Nutzer bekannte und in der Mail genannte Passwort soll dabei die Glaubwürdi­gkeit der Erpresser erhöhen. Tatsächlic­h haben die Täter laut dem Bericht aber

weder eine Videoaufze­ichnung noch Opfer-Kontakte. Sie sind nur in Besitz einer Mail-Passwort-Kombinatio­n,

die der Angeschrie­bene einmal genutzt hat oder vielleicht noch nutzt. Die Daten stammen laut den Experten aus er- folgreiche­n Angriffen auf bekannte Internet-Dienste, die bereits länger zurücklieg­en und auf einschlägi­gen Untergrund-Plattforme­n verhältnis­mäßig günstig gehandelt werden.

Mail-Empfänger sollten also keinesfall­s in irgendeine­r Form zahlen, das genannte Passwort aber sofort ändern, falls sie es denn noch nutzen. Zugangsdat­en, zum Beispiel aus Servereinb­rüchen, die frei im Netz verfügbar sind, werden von Online-Diensten wie „Have I been pwned?“, dem „HPI Identity Leak Checker“oder dem „BSI-Sicherheit­stest“gesammelt. Nutzer können dort über Abfragen ihre verbrannte­n Passwörter ermitteln.

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DPA-BILD: OLIVER BERG

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