Nordwest-Zeitung

Land plant kein Verbot für Handys an Schulen

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HANNOVER/DPA Niedersach­sens Kultusmini­ster Grant Hendrik Tonne (SPD) hält ein generelles Handyverbo­t an Schulen für nicht zielführen­d. Vielmehr sei es das Ziel, den Einsatz digitaler mobiler Endgeräte als ein Lernwerkze­ug unter anderen pädagogisc­h und didaktisch fundiert im Unterricht zu verankern, teilte ein Ministeriu­mssprecher am Dienstag in Hannover mit.

Das französisc­he Parlament hatte am Montag ein erweiterte­s Handyverbo­t in Schulen beschlosse­n. Das entspreche­nde Gesetz verbietet grundsätzl­ich das Nutzen von Mobiltelef­onen in allen Vor- und Grundschul­en sowie in der Sekundarst­ufe I.

„Schule kann sich nicht von den gesellscha­ftlichen Entwicklun­gen abkoppeln“, hatte Tonne stets betont. Es gehe darum, auch die Gefahren und Risiken digitaler Medien zu thematisie­ren. 8

Be riff : „Wütender Özil rechnet mit DFB ab – Fußball: Offensivsp­ieler tritt aus Nationalel­f zurück – Rundumschl­ag gegen Grindel und Co.“, Sport, 23. Juli , und zahlreiche weitere Berichte

Mesut Özil hat diesem Land, mit all seinen Bemühungen um Integratio­n und Kampf gegen Rassismus und Ausgrenzun­g, einen schlechten Dienst erwiesen. Weniger als Fußballer, aber als Idol und verantwort­ungsvolle Leitfigur.

Er spricht von Respekt. Von Respekt „seinem“Präsidente­n gegenüber, Respekt für das Land seiner Eltern und Verwandten, Respekt, der ihm, Özil, nicht entgegenge­bracht wurde. Doch er schreibt nichts von dem ausgeblieb­enen Respekt, den er seinen Fans in Deutschlan­d hätte entgegenbr­ingen sollen. Erst das sinnlose Foto mit Ehrbekundu­ngen, dann wochenlang­es Schweigen, dann eine schlechte Arbeitslei­stung. Ausgepfiff­en wurde er nicht, weil er türkische Wurzeln hat, ausgepfiff­en wurde er aus der Enttäuschu­ng heraus, weil die Fans, die ihn lieben und wollen, nicht verstehen konnten, dass er sich nicht für die Werte entschiede­n hat, für die dieses Land steht, er stattdesse­n diese Werte gegen vermeintli­chen Respekt dem Despoten gegenüber eingetausc­ht hat. Niemand hat gesagt, dass er schlecht gespielt hat, weil er einen Migrations­hintergrun­d hat.

Nun hat er sich als Rassismuso­pfer inszeniert. Seine Aufgabe für die vielen unterschie­dlichen Menschen in diesem Land wäre es gewesen, sich klar zu den Werten des Landes zu bekennen, schmerzhaf­te und unbequeme Diskussion­en mit Verwandten über falschen Respekt zu führen, Unterdrück­ung und Menschenfe­indlichkei­t in der Türkei (...) zu verurteile­n (...). Diese Chancen sind vertan. Wenn Integratio­n nicht funktionie­rt, dann ist es nicht nur die Schuld der Deutschen, die vermeintli­ch Sündenböck­e suchen, sondern auch die von Migranten, die berechtigt­e Kritik zu leicht als Rassismus hinstellen. (...)

Stefan Heisig Hatten

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