VfB will den Spieß umdrehen
Oldenburg empfängt Jeddeloh am Abend zum Derby
In der Vorsaison gewann Jeddeloh beide Spiele gegen den VfB. Die Trainer erwarten viel :ampf und Emotionen.
OLDENBURG Die Anspannung ist groß, die Vorfreude ebenso: An diesem Mittwoch (18.30 Uhr) kommt es im Marschwegstadion mit dem Derby zwischen dem VfB Oldenburg und dem SSV Jeddeloh zum ersten Höhepunkt der noch jungen Regionalligasaison.
„Es ist ein hochinteressantes Spiel für alle Fußball-Fans in der Region“, sagt Andreas Boll, Sportlicher Leiter des VfB, vor dem brisanten Vergleich des Traditionsvereins mit dem ambitioniertem Emporkömmling aus dem Ammerland. Oldenburgs Trainer Stephan Ehlers erwartet eine hart umkämpfte Partie: „Der SSV wird alles dran setzen, um die Punkte aus unserem Stadion zu entführen. Ich denke, da gehörte unser Spiel in Lübeck nur in die Kategorie Freundschaftsspiel. Die Zuschauer dürfen sich auf einen spannenden Regionalligafight freuen.“
Beim 1:1 beim VfB Lübeck hatten die Oldenburger zum Saisonauftakt eine starke Leistung gezeigt, wenngleich Ehlers noch Steigerungspotenzial bei seiner Mannschaft sieht. „Wir sind noch lange nicht am Ende unseres Könnens angekommen“, betont der Trainer.
In der vergangenen Saison hatten die Oldenburger in den ersten beiden Derbys der zwei Vereine überhaupt jeweils das Nachsehen, im dritten Anlauf will der VfB nun den Spieß umdrehen. „Die Qualität im Jeddeloher Kader ist enorm, sie sind der Favorit. Wenn wir aber auf unsere Leistung aus dem Lübeck-Spiel noch etwas draufpacken können, werden wir dem Gegner einen tollen Kampf bieten“, sagt Boll.
An Motivation mangelt es also nicht, zumal im Jeddeloher Team zahlreiche ehemalige Oldenburger stehen. Besonders pikant ist die Rückkehr von Thorsten Tönnies ins Marschwegstadion. Der ehemalige VfB-Kapitän hatte sechs Jahre für die „Blauen“gespielt, ehe er im Sommer zum Nachbarn vom Küstenkanal wechselte.
„Uns erwartet eine sehr
emotionale Partie“, meint Jeddelohs Trainer Key Riebau, dessen Team am ersten Spieltag mit einem 2:1-Erfolg über Meister Weiche Flensburg ein echtes Ausrufezeichen gesetzt hat. „Beide Mannschaften sind gut gestartet“, meint Riebau: „Im Derby ist der Druck aber noch einmal höher als bei einem normalen Regionalligaspiel.“
Die beiden Partien aus der vergangenen Spielzeit, die der SSV mit 2:0 und 3:1 für sich entscheiden konnte, spielen für den Jeddeloher Coach keine Rolle mehr. „Der VfB, der diese Saison aufläuft, ist nicht mehr mit dem Team aus der Vorsaison zu vergleichen“, lobt Riebau den Rivalen: „Die Oldenburger haben sich auf vielen wichtigen Position in der Breite verstärkt und werden uns richtig fordern.“
Aber auch die Ammerländer haben in der Sommerpause auf dem Transfermarkt die Lücken im Kader geschlossen. Vor allem die zentrale Achse um die Drittliga-erfahrenen Dennis Geiger in der Innenverteidigung und Björn Lindemann im Mittelfeld deutete seine Klasse beim Sieg gegen Flensburg bereits an. Lindemann (34) jedoch wird dem SSV aufgrund seiner Gelb-Roten Karte gegen die Flensburger im Derby an diesem Mittwoch fehlen. Unwahrscheinlich ist zudem ein Einsatz von Kapitän Kevin Samide (29), der sich am Samstag eine Muskelverletzung zuzog. „Die Diagnose steht zwar noch aus, es sieht für Kevin aber nicht gut aus“, sagt Riebau.
Dass die Jeddeloher wohl auf zwei ihrer Stützen verzichten müssen, sieht Oldenburgs Trainer Ehlers nicht als Vorteil an: „Jeddeloh ist die mit Abstand erfahrenste Truppe in der Regionalliga und kann solche Ausfälle eins zu eins ausgleichen. Da sitzt noch genügend Potenzial auf der Bank.“Ehlers selbst kann personell aus dem Vollen schöpfen, einzig Abwehrchef Ahmet Saglam wird aufgrund seiner langwierigen Verletzung noch weiter pausieren müssen.
Der VfB rechnet mit einer großen Kulisse und bittet die Zuschauer, die Tickets entweder im Vorverkauf zu sichern oder frühzeitig am Stadion zu sein. Die Kassen öffnen um 17 Uhr. „Gerade für Berufstätige wird es mit Blick auf die Anstoßzeit von 18.30 Uhr knapp“, weiß Geschäftsführer Benjamin Doll. Da Abendspiele im Marschwegstadion strengen Ausführungsregularien unterlägen, müsse aber pünktlich angepfiffen werden.