Nordwest-Zeitung

Pokerspiel­er als Vorbild für Entscheide­r in Firmen

Stephan Kalhamer gibt Tipps für das tägliche Handeln in verantwort­ungsvollen Positionen

- VON SABRINA WENDT

Entscheide­n kann man lernen, sagt der Experte. Am 1;. August hält er einen Impulse-Vortrag im Oldenburge­r P<L.

FRAGE: Wi i

i i KALHAMER: Je komplexer eine Situation ist, desto öfter muss man mit natürliche­n Risiken eines Irrtums umgehen können. Poker ist ein wunderschö­nes Modell dafür, dass Entscheidu­ngen getroffen werden müssen, obwohl man noch nicht weiß, welche Auswirkung­en es hat. Ich habe die Lehre aus dem Pokerspiel gezogen, dass jemand, der ein guter Entscheide­r sein möchte, diese treffen muss, ohne das Ergebnis zu kennen. Außerdem sollte man es als Privileg ansehen, sich auch mal zu irren. Auch das habe ich beim Pokerspiel­en gelernt, denn dort müssen viele Entscheidu­ngen innerhalb kürzester Zeit getroffen werden. Klar kann ich meist fehlerfrei arbeiten, wenn ich in einem Berufsfeld tätig bin, in dem alle Auswirkung­en vorhersehb­ar sind. Bei schwierige­n Entscheidu­ngen braucht es allerdings Apparat funktionie­rt, sei es von Kollegen, aus Büchern oder bei Fortbildun­gen. Man wächst mit den Erfahrunge­n und lernt dadurch, sich Dinge anzuschaue­n, sich einen Reim darauf zu machen, und anschließe­nd die Entscheidu­ng zu treffen, mit der man gut leben können muss. Wer das verinnerli­cht, kann weiteren Entscheidu­ngen gelassen entgegense­hen. FRAGE: i i

! "i KALHAMER: Bestimmt, aber das ist schon sehr lange her. Inzwischen bin ich, was das betrifft, ziemlich ruhig geworden und habe begriffen, was ich kann und wo meine Grenzen liegen. Dennoch gibt es sicherlich Situatione­n, in denen ich mal etwas angespannt­er bin. Doch wer ein gesundes Selbstbewu­sstsein hat, und nicht mit der Angst zu scheitern an Entscheidu­ngen herangeht, kann diesen Dingen gelassen entgegense­hen.

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