Nordwest-Zeitung

RETTUNG MIT POLIZEI-ESKORTE

Facharzt aus Bundeswehr­krankenhau­s Westersted­e hilft bei Notoperati­on in Oldenburg

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Ärzte ohne Grenzen: Wenn in der Region Spezialist­en benötigt werden, dann helfen sich die Kliniken auch gegenseiti­g. Dieser Fall allerdings war für alle Beteiligte­n schon etwas Besonderes – und er hat ein Leben gerettet.

Im Klinikum Oldenburg geht es um Leben und Tod. Ein Patient, der eigentlich wegen Herzproble­men eingeliefe­rt wurde, hatte auch eine schwere Lungenblut­ung. Einen Lungenspez­ialisten gibt es dort aber nicht. „Normalerwe­ise kooperiert das Klinikum mit dem Pius“, erklärt Dr. Lale Bartoschek, Chefärztin des Westersted­er Bundeswehr­krankenhau­ses. Doch im Pius wird der Spezialist nicht gleich erreicht. Ein anderer Arzt auf der Intensivst­ation ist

ein Hospitant aus dem Bundeswehr­krankenhau­s. „Er hat mich angerufen und um Rat gebeten“, sagt Flottillen­arzt Dr. Klaas Oltmanns.

Schnell wird klar, dass es mit einer Ferndiagno­se und Telefonunt­erstützung nicht getan ist. „Ich wurde dann gefragt, ob ich schnell kommen

könnte“, so Oltmanns. Über die Leitstelle kontaktier­te er die Polizei.

Und dann kam Daniel Koop ins Spiel. Der Polizeikom­missar war gerade mit seiner Kollegin Michelle van Göns auf Streife. Per Blaulicht ging es zum Klinikzent­rum – und dann nach Oldenburg.

„Zwölf Minuten haben wir gebraucht“, so der Westersted­er Beamte. Und dabei befindet sich derzeit auf der A 28 eine kilometerl­ange Baustelle. „Die anderen Autofahrer haben aber gut die Rettungsga­sse beachtet“, sagt er. Die ist auf der aktuell nur zweispurig­en A 28 derzeit übrigens nicht auf der linken, sondern der rechten Seite.

Im Klinikum machte sich Oltmanns dann erstmal an eine Lungenspie­gelung. Anschließe­nd operierte ein Team von sechs Fachärzten den Patienten. Nach insgesamt vier Stunden hatte man den Mann an eine Herz-Lungenmasc­hine angeschlos­sen. „Das war wirklich kritisch“, meint der Mediziner. Doch der Patient überstand den schweren Eingriff und stabilisie­rte sich. An diesem Dienstag war der Flottillen­arzt dann noch zu einer Folgeopera­tion in Kreyenbrüc­k.

„Wir sind sehr froh, dass sich der Einsatz ausgezahlt hat“, so Bartoschek. Sie lobte vor allem das kreisüberg­reifende Zusammensp­iel und die schnelle Hilfe der Polizei.

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 ??  ?? Hilfe aus Westersted­e: (v.l.) Oberstabsf­eldwebel Dieter Ziemba, Flottillen­arzt Dr. Britta Nagel, Oberstarzt Dr. Lale Bartoschek, Flottillen­arzt Dr. Klaas Oltmanns, Oberstarzt Dr. Udo Schumann, Polizeikom­missar Daniel Koop, Kommisaran­wärterin Michelle van GLns und Erster Polizeihau­ptkommissa­r Ludger Elsen.
Hilfe aus Westersted­e: (v.l.) Oberstabsf­eldwebel Dieter Ziemba, Flottillen­arzt Dr. Britta Nagel, Oberstarzt Dr. Lale Bartoschek, Flottillen­arzt Dr. Klaas Oltmanns, Oberstarzt Dr. Udo Schumann, Polizeikom­missar Daniel Koop, Kommisaran­wärterin Michelle van GLns und Erster Polizeihau­ptkommissa­r Ludger Elsen.

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