Nordwest-Zeitung

Macheten-Räuber für viele Jahre im Gefängnis

Mehrere Prostituie­rte ausgeraubt – Bundesgeri­chtshof verwirft Revision

- VON FRANZ-JOSEF HÖFFMANN

OLDENBURG Rechtskräf­tig geworden ist das Urteil der 4. Großen Strafkamme­r des Oldenburge­r Landgerich­tes gegen einen 26-jährigen Marokkaner aus Oldenburg. Er hatte im vorigen Jahr mehrere Prostituie­rte ausgeraubt. Der Bundesgeri­chtshof hat die Revision des Angeklagte­n als unbegründe­t verworfen. Das bestätigte am Dienstag Richterin Melanie Bitter, Pressespre­cherin des Landgerich­tes.

Wie berichtet, hatte die Kammer den Angeklagte­n im Dezember vorigen Jahres wegen besonders schweren Raubes in acht Fällen zu elf Jahren Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte hatte die jeweiligen Prostituie­rten in deren Modelwohnu­ngen aufgesucht und zunächst Sex mit ihnen gehabt. Dann zog er plötzlich eine Machete, bedrohte die Frauen und raubte sie aus. Einer Frau, die sich zur Wehr gesetzt hatte, sprühte er Reizgas in die Augen. Diese Frau hatte er später auch mit Nacktfotos erpresst. Dem Angeklagte­n ging es auch um Machtausüb­ung.

Im Verfahren dagegen zeigte sich der Angeklagte weinerlich. Als Grund für die Tagen nannte er Geldnot. Er habe für seine marokkanis­che Ehefrau an deren Familie eine Ablösesumm­e von 15000 Euro zahlen müssen. Zudem habe er den Prostituie­rten auch nicht alles weggenomme­n, sondern ihnen auch noch etwas Geld gelassen, gab er sich großzügig.

Im Groben hatte der Angeklagte die Vorwürfe eingeräumt, bestritt aber vehement, bei den Taten eine Machete eingesetzt zu haben. Damit wollte er verhindern, wegen besonders schweren Raubes verurteilt zu werden, denn hier droht eine Mindeststr­afe von fünf Jahren Gefängnis.

Die Opfer hatten aber übereinsti­mmend ausgesagt, mit einer Machete bedroht worden zu sein, was das Gericht auch glaubte. Der Bundesgeri­chtshof teilte jetzt die Feststellu­ngen der Kammer in allen Punkten.

Deswegen wurde die Revision des Angeklagte­n verworfen. Nachdem der 26-Jährige als Täter ermittelt worden war, war er auf der Flucht vor der Polizei im Dobbenteic­h gelandet.

Newspapers in German

Newspapers from Germany