Tinnitus behandeln mit EMDR
Über die Augen das Klingeln im Ohr entlasten
Hören hat genau so viel mit den Ohren, als auch mit dem Gehirn zu tun, denn da wird das Gehörte verarbeitet. So sitzt das Klingeln nicht nur in den Ohren, sondern vor allem im Gehirn. Dort, an ganz unterschiedlichen Stationen der Hörverarbeitung, haben Hirnforscher Hinweise auf verstärkte Aktivität und strukturelle Veränderungen gefunden. Offenbar reagiert das Gehirn sehr aktiv auf Hörschäden bzw. wenn eine bestimmte Tonsequenz nicht mehr zu hören ist.
Was macht das Gehirn, wenn eine Taste des Klaviers fehlt?
Da das Gehirn bei einem Hörschaden den Ton der betroffenen Sequenz erwartet, aber nicht empfängt, versucht er diesen zu ersetzen. Einige Areale innerhalb der kompletten Hörschleife erzeugen dann zuweilen Phantomtöne, oder elektrische Fehlladungen, die fehlinterpretiert werden und als Ohrgeräusche bewusst werden.
Zum echten Nervtöter aber wird das Geräusch erst, wenn es ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt und wenn eine Emotion an das Geräusch gekoppelt wird, dann registriert der Organismus: „Das ist wichtig!“und es kommt zu einem Lerneffekt; verbunden mit Symptomen des Dysstresses.
Anspannungsreaktionen, bedingt durch Stress, Schlaflosigkeit, Angst, Verspannungen, Traumata u.a. können einen verstärkenden Einfluss auf den Tinnitus ausüben. Da die daran beteiligten körperlichen Strukturen Verbindungen zum auditiven Kortex haben, können sie die direkte Wahrnehmung des Tinnitus verstärken und es kommt zu mehr Anspannung und Übererregung in der Hörschleife.
Ein lebenslanges Leiden an Tinnitus – Das muss nicht sein!
In akuten Phasen hilft oftmals ein schnell einsetzendes Entspannungsprogramm: Urlaub, Erholung, Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training
Lisa Schnelten
Heilpraktikerin für Psychotherapie, Gestalt- und Hypnosetherapie, Traumatherapie/EMDR, Mitglied im Verband Freier Psychotherapeuten, Heilpraktiker für Psychotherapie und Psychologischer Berater e.V. und dem bundesweiten Traumanetzwerk u.a. sind empfehlenswert. Das Ziel dabei ist die Entspannungsfähigkeit zu erhöhen und den destruktiven Lerneffekt zu vermeiden. Tinnitus hat sehr viele Ursachen. Länger andauernde Ohrgeräusche bedürfen einer medizinische Abklärung bzw. Behandlung. Darüber hinaus kann eine EMDR-Behandlung die Symptome mildern bzw. den Kreislauf aus Dysstress und Lerneffekt stoppen.
EMDR – Eine Auflösungsund Verlernmethode
Dank Prof. Francine Shapiro gibt es seit den 90iger Jahren die Kurzzeittherapie EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing).
Während der Behandlung wird die Klientin/der Klient angeleitet, sich innerlich in kurzen Abschnitten mit dem Tinnitus zu konfrontieren. Dann beginnt die abwechselnde Stimulierung der beiden Gehirnhälften durch Augenbewegungen. Die dabei auftauchenden Bilder, belastenden Gedanken und Gefühle werden kontinuierlich ausgewertet und desensibilisiert. Zusätzlich werden hilfreiche Bilder und Gedanken eingewebt, die zu einer Entlastung führen.
EMDR – im Gehirn die fehlende Taste des Klaviers selbst ersetzen
Durch die neuronale Tiefenentspannung wird auf natürliche Weise die Erholung des Organismus gefördert und Eigenkräfte und Potenziale angeregt. Die Fehlsteuerung des Gehirns kann rückgängig gemacht werden, indem der fehlende Ton im Gehirn selbst konstruiert wird. Dafür wird aus dem Unterbewusstsein ein passendes Bild mit Ton geschickt und an das TinnitusBild-Geräusch wird eine positive Emotion gekoppelt. Mit EMDR kehrt die Selbstwirksamkeit bzw. -kontrolle und Entspannungsfähigkeit zurück. So kann die tinnitusbedingte Belastung bewältigt und gemindert werden. Das Symptom klingt ab und/ oder die Klientin/der Klient lernt mit dem Tinnitus in einer neuen, entspannteren Art umzugehen.
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