1:1 – KEIN SIEGER AM MARSCHWEG
VfB Oldenburg und SSV Jeddeloh spielen 1:1 – Drei Rote Karten
Die Fußballer des VfB Oldenburg (rechts Lennart Madroch) und des SSV Jeddeloh (Bastian Schaffer) haben sich am Mittwochabend in einem umkämpften Regionalliga-Derby im Marschwegstadion 1:1 getrennt. Vor 4016 Zuschauern brachte Gazi Siala die Gastgeber in Führung (16. Minute), Kasra Ghawilu glich für die Gäste aus dem Ammerland aus (53.). Der VfL Oldenburg verlor indes sein Regionalliga-Spiel beim VfL Wolfsburg II deutlich mit 0:7.
Die erste Halbzeit gehörte den Oldenburgern. Die Gäste verdienten sich in Unterzahl den Ausgleich in Hälfte zwei.
OLDENBURG Das erste Derby der neuen Regionalliga-Saison hat elektrisiert: Vor einer großartigen Kulisse mit 4016 Zuschauern war im Duell zwischen dem VfB Oldenburg und dem SSV Jeddeloh mächtig Feuer drin. Kein Wunder also, dass Jeddelohs Trainer Key Riebau nach mehr als 90 Minuten der intensiven Fußballpartie beim Abpfiff durch Schiedsrichter Yannick Rath beim Stand von 1:1 (1:0) erst einmal einen lauten Freudenschrei ausstieß.
Im Marschwegstadion hatten die Spieler auf dem Platz alles gegeben. Die Zuschauer bekamen zwar nicht viele Torchancen zu sehen, dafür aber gleich drei Rote Karten. „Ab der 60. Minute war es ein komplettes Kampfspiel“, bestätigte VfB-Trainer Stephan Ehlers den Eindruck der Zuschauer: „Drei glatte Rote Karten in einer Partie habe ich schon lange nicht mehr erlebt.“Mit dem einen Punkt und dem, was sein Team im ersten Durchgang gezeigt hatte, konnte Ehlers gut leben. Auch Riebau nahm den einen Punkt gerne an.
Von Beginn an war der VfB die druckvollere Mannschaft, gewann mehr Zweikämpfe im Mittelfeld und hatte mehr Spielanteile. „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht das abgerufen, was wir eigentlich können“, haderte auch Jeddelohs Trainer Riebau.
Der Führungstreffer von Gazi Siala in der 16. Minute war für die Oldenburger nicht unverdient. Nur 30 Sekunden zuvor hatte Schiedsrichter Rath dem Angreifer einen Treffer wegen Abseitsstellung noch verwehrt. „Mein Tor war ein Sonntagsschuss. Aber diese Art von Schüssen übe ich oft im Training“, sagte der Torschütze: „Letztlich war das 1:1 nicht gerecht. Wir hätten in der zweiten Hälfte so weiterspielen müssen wie zuvor.“
Richtig hitzig wurde es dann zum ersten Mal in der 42. Minute. Nach einem Foul von Süleyman Celikyurt auf Höhe der Mittellinie an Jeddelohs Shaun Minns kam es zu einer Rudelbildung. Der Gefoulte und Kifuta Makangu gerieten aneinander, Minns ließ sich zu einem Schubser hinreißen und sah die Rote Karte.
Nach dem Seitenwechsel fand der Gast aus dem Ammerland besser in die Spur. „In der zweiten Halbzeit haben wir unser wahres Gesicht gezeigt“, lobte Riebau. Denn nach einem Schuss von Pascal Steinwender (47.) waren die Jeddeloher endgültig aufgewacht. Marcel Gottschling setzte bei einem Konter zum Solo an, seine Vorlage verwandelte der eingewechselte Kasra Ghawilu (53.) zum 1:1.
Tore sollten im weiteren Spielverlauf nicht mehr fallen. Beide Teams rieben sich statt-
dessen in vielen Zweikämpfen auf. Erst sah Oldenburgs Kapitän Kai-Bastian Evers die Rote Karte, als er einen Konter in der 69. Minute mit einer überharten Grätsche von hinten in die Beine von Ghawilu unterband. Kurz vor dem Schlusspfiff musste auch Jeddelohs Florian Stütz (90.) nach einer Tätlichkeit den Platz verlassen.
Thorsten Tönnies, der im Sommer vom VfB nach Jeddeloh gewechselt war und vor der Partie gebührend verabschiedet wurde, zeigte sich mit dem Punktgewinn bei seiner Rückkehr zufrieden: „Wir können mit dem 1:1 besser leben, weil wir unser Auftaktspiel gewonnen hatten. Ich ziehe aber den Hut vor dieser starken VfB-Mannschaft.“VfB:Kisiel - Argyris, Volkmer, Erdogan, Steinwender (81. Richter), Evers, Siala, Makangu, Celikyurt, Madroch (64. Temin), Kadiata (73. Ndure). SSV: Bohe - Ziga (46. Ghawilu), Geiger, Hahn, Schaffer, Stütz, Minns, Bennert (81. Laabs), Istefo, Tönnies, Gottschling (90.+1 von Aschwege).