Nordwest-Zeitung

Savchenko denkt an sechste Olympia-Teilnahme

34-jährige Paarläufer­in nimmt Auszeit – Karriere als Trainerin möglich

- VON ANDREAS SCHIRMER

CHICAGO/FRANKFURT Als die Paarlauf-Olympiasie­ger Aljona Savchenko/Bruno Massot im Mai eine einjährige Wettkampfp­ause ankündigte­n, hörte sich das wie ein Abschied vom Eis auf Raten an. Nun nährte die 34-jährige gebürtige Ukrainerin die Hoffnung auf eine Rückkehr des Eiskunstla­uf-Duos.

„Der Gedanke an ein Comeback ist noch da, ich kämpfe bis zum Ende“, sagte Savchenko: „Ich liebe das Eis und das, was ich mache. Ich liebe Wettkämpfe. Und ich stehe gerne auf dem Eis und arbeite hart.“

Wenn es nach ihr ginge, würde sie deshalb gern ihre Begeistert­en bei Olympia: Aljona Savchenko und Bruno Massot

sechste Olympia-Teilnahme in Angriff nehmen. „Ja“, antwortete sie auf die Frage, ob der Traum von den Winterspie­len 2022 in Peking noch existent ist. Die Freiheit, nicht nur an der eigenen Eiskunstla­uf-Vollkommen­heit arbeiten zu müssen, genießt sie dennoch. „Ich bin glücklich, alles ist so, wie ich es haben will“, sagte Savchenko, betonte aber auch: „Ich habe vorher keinen Druck gespürt, weil ich es gerne gemacht habe. Es würde für mich nichts ändern, wenn ich weiter Wettkämpfe bestreiten würde.“

Momentan steht Savchenko nur am Rande der Eisfläche. Als Trainerin bereitet sie das US-Paar Alexa ScimecaKni­erim und Chris Knierim in Chicago auf den kommenden Winter mit der Weltmeiste­rschaft im März 2019 in Saitama (Japan) vor. Eine dauerhafte Karriere als Coach lässt sie noch offen: „Mal schauen. Ich könnte es mir vorstellen, später als Trainer zu arbeiten. Jetzt ist es noch eine Probierpha­se.“

Allerdings hat Savchenko auch als Trainerin einen ähnlichen Ehrgeiz wie als Athletin. Dass das US-Paar in ihre Fußstapfen treten und olympische­s Gold holen könnten, schließt sie nicht aus: „Ich hoffe, wir geben unser Bestes. Auf jeden Fall versuchen wir, dass sie besser werden als vorher. Wie weit sie kommen, werden wir sehen.“

Auch ihr Partner Bruno Massot testet, ob der Trainerber­uf etwas für ihn wäre. Der gebürtige Franzose arbeitet in La-Chaux-de Fonds/Schweiz mit seinem französisc­hen Trainer Jean-Francois Ballester zusammen. Außerdem erwartet seine Partnerin im Oktober das erste Kind. „Er versucht, dort sein Leben anders zu gestalten“, sagte Aljona Savchenko: „Ich weiß, dass er ein sehr guter Trainer wird.“

In der zweiten Jahreshälf­te wird sich Savchenko mit Massot auf die Shows und Schaulaufe­n im Winter vorbereite­n. Schließlic­h gehen die beiden von Ende November bis Ende März unter anderem mit „Holiday on Ice“auf Tournee. „Es ist alles etwas anders – und fast anstrengen­der als zuvor“, sagte Savchenko: „Für das Schaulaufe­n machen wir noch eine neue Nummer und trainieren das olympische Programm.“

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DPA-BILD: KNEFFEL

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