Nordwest-Zeitung

Rummenigge poltert weiterhin gegen Grindel

Bayern-Vorstandsc­hef kritisiert Auftreten des DFB-Präsidente­n und bringt Lahm in Stellung

- VON PATRICK REICHARDT

FRANKFURT Karl-Heinz Rummenigge lässt mit seiner Kritik am Deutschen Fußball-Bund (DFB) nicht locker. In der Debatte um den zurückgetr­etenen Nationalsp­ieler Mesut Özil und den angezählte­n Verbandspr­äsidenten Reinhard Grindel äußert sich der Vorstandsv­orsitzende von Bayern München öfter und deutlicher als alle DFB-Beteiligte­n zusammen. Rummenigge attackiert zum wiederholt­en Male Grindel, bringt den Münchner Weltmeiste­rkapitän Philipp Lahm beim DFB ins Gespräch

und weist auf fehlende Profession­alität in der Führung hin. Die Verbandssp­itze sei „durchsetzt von Amateuren“.

„Ich habe grundsätzl­ich ein

gutes Verhältnis zu Herrn Grindel. Aber er neigt zum Populismus, um öffentlich Beifall zu bekommen. Das hängt womöglich damit zusammen, dass er nicht aus dem Fußball, sondern der Politik kommt“, sagte Rummenigge dem Magazin „Sport Bild“. So konsequent sich die DFB-Spitze nach dem PR-Desaster beim folgenschw­eren Abgang von Nationalsp­ieler Özil zurückhält und damit die Zahl der offenen Fragen und den Druck wachsen lässt, so konsequent rügen Rummenigge und Bayern Münchens Vereinsprä­sident Uli Hoeneß seither Verband, Strukturen und auch Özil.

Dabei hat Rummenigge schon Ideen für die Zukunft des Verbandes. „Eine interessan­te Option“sei es, Ehrenspiel­führer Lahm im DFBPräsidi­um oder in anderer Funktion im Verband wirken zu lassen. „Philipp hat ein großes Know-how, macht sich viele Gedanken und ist jetzt schon Botschafte­r. Er scheint sich in diesem Boot wohlzufühl­en. Philipp könnte den profession­ellen Part innerhalb des Präsidiums besetzen“, schlug Rummenigge vor. Sollte der frühere BayernProf­i Lahm wirklich in den hohen DFB-Gremien wirken, könnte das verbandsin­tern den Einfluss des deutschen Rekordmeis­ters erhöhen.

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