Rummenigge poltert weiterhin gegen Grindel
Bayern-Vorstandschef kritisiert Auftreten des DFB-Präsidenten und bringt Lahm in Stellung
FRANKFURT Karl-Heinz Rummenigge lässt mit seiner Kritik am Deutschen Fußball-Bund (DFB) nicht locker. In der Debatte um den zurückgetretenen Nationalspieler Mesut Özil und den angezählten Verbandspräsidenten Reinhard Grindel äußert sich der Vorstandsvorsitzende von Bayern München öfter und deutlicher als alle DFB-Beteiligten zusammen. Rummenigge attackiert zum wiederholten Male Grindel, bringt den Münchner Weltmeisterkapitän Philipp Lahm beim DFB ins Gespräch
und weist auf fehlende Professionalität in der Führung hin. Die Verbandsspitze sei „durchsetzt von Amateuren“.
„Ich habe grundsätzlich ein
gutes Verhältnis zu Herrn Grindel. Aber er neigt zum Populismus, um öffentlich Beifall zu bekommen. Das hängt womöglich damit zusammen, dass er nicht aus dem Fußball, sondern der Politik kommt“, sagte Rummenigge dem Magazin „Sport Bild“. So konsequent sich die DFB-Spitze nach dem PR-Desaster beim folgenschweren Abgang von Nationalspieler Özil zurückhält und damit die Zahl der offenen Fragen und den Druck wachsen lässt, so konsequent rügen Rummenigge und Bayern Münchens Vereinspräsident Uli Hoeneß seither Verband, Strukturen und auch Özil.
Dabei hat Rummenigge schon Ideen für die Zukunft des Verbandes. „Eine interessante Option“sei es, Ehrenspielführer Lahm im DFBPräsidium oder in anderer Funktion im Verband wirken zu lassen. „Philipp hat ein großes Know-how, macht sich viele Gedanken und ist jetzt schon Botschafter. Er scheint sich in diesem Boot wohlzufühlen. Philipp könnte den professionellen Part innerhalb des Präsidiums besetzen“, schlug Rummenigge vor. Sollte der frühere BayernProfi Lahm wirklich in den hohen DFB-Gremien wirken, könnte das verbandsintern den Einfluss des deutschen Rekordmeisters erhöhen.