Nordwest-Zeitung

Jeddeloh mit Fairness-Problem?

Regionalli­gist weist nach zwei Spielen schon drei Platzverwe­ise auf

- VON LARS PUCHLER UND WOLFGANG WITTIG

Im Derby in Oldenburg flogen zwei Jeddeloher vom Platz. In der vergangene­n Saison waren die Ammerlände­r Letzter der Fairnesswe­rtung.

JEDDELOH/OLDENBURG Zwei Rote und eine Gelb-Rote Karte nach zwei Spieltagen: Die Fußballer des SSV Jeddeloh sind auch in ihrer zweiten Regionalli­ga-Saison auf einem guten Weg, die Fairness-Tabelle von der falschen Seite anzuführen. Nach den beiden Platzverwe­isen gegen Shaun Minns (43. Minute) und Florian Stütz (90.) beim 1:1 im Derby gegen den VfB Oldenburg am Mittwochab­end im Marschwegs­tadion will Jeddelohs Sportliche­r Leiter Ansgar Schnabel nicht von einem Fairness-Problem sprechen.

„Kein unfaires Spiel“

„Es war ein hitziges, emotionale­s, aber kein hartes oder unfaires Spiel“, sagt Schnabel. Nach der Partie sei aber kein böses Blut zwischen den Teams geflossen, betont Schnabel: „Da war niemand sauer auf den anderen. Es war nach dem Abpfiff eine freundscha­ftliche Atmosphäre.“Auch VfB-Trainer Stephan Ehlers sprach von keiner unfairen Partie: „Ab der 60. Minute war es ein reines Kampfspiel, das an Intensität kaum zu toppen war.“Zudem habe die große Kulisse von mehr als 4000 Zuschauern die Atmosphäre auf dem Platz befeuert.

Schnabel kann zwar verstehen, dass besonders die ehemaligen VfBer in Reihen der

Ammerlände­r besonders motiviert waren. Als Entschuldi­gung für die beiden Tätlichkei­ten will er die VfB-Vergangenh­eit aber nicht gelten lassen. „Da müssen sich Florian und Shaun besser im Griff haben. Die Art und Weise war

nicht in Ordnung. Das werden wir intern natürlich ansprechen“, betont Schnabel.

In der Vorsaison belegten die Jeddeloher mit 93 Gelben, einer Gelb-Roten und zwei Roten Karten den letzten Platz in der Fairnesswe­rtung. Sor- gen, dass das in diesem Jahr wieder so wird, macht sich Schnabel nicht. „Wir spielen hart, aber eigentlich nicht unfair. Wir müssen aber sehen, dass wir nicht mehr so viele Verwarnung­en für Dummheiten, wie zum Beispiel das Meckern bekommen“, fordert der Sportliche Leiter.

-roße Kulisse

Nicht von der Atmosphäre anstecken ließen sich am Mittwochab­end zwei ganz junge Spieler. Dominique Ndure kam beim VfB in der 73. Minute für Jan-Patrick Kufingila Kadiata ins Spiel und durfte sein Debüt geben. „Das war mein erster Einsatz in der Regionalli­ga. Es ist schon ein geiles Gefühl, als 18-Jähriger vor dieser tollen Kulisse zu spielen“, freute sich der Debütant, der vor der Partie nicht mit einem Einsatz gerechnet hatte.

Auch bei den Jeddeloher­n wusste ein „Neuling“direkt zu überzeugen. Der 19-jährige Kasra Ghawilu war in der Sommerpaus­e aus der Jugendabte­ilung des 1. FC Magdeburg ins Ammerland gewechselt und zeigte am Mittwochab­end in der zweiten Halbzeit eine tolle Leistung, die er in der 53. Minute mit dem Ausgleichs­treffer krönte.

„Es war ein überragend­es Gefühl, mein erstes Spiel im Erwachsene­nbereich vor so vielen Zuschauern zu spielen und gleich ein Tor zu schießen“, freute sich der Nachwuchss­pieler, der aus Wardenburg stammt. Er hofft, damit ein Zeichen gesetzt zu haben. „Ich bin einer der Jüngsten im Team. Daher muss ich mich erst noch beweisen und viel lernen“, gibt sich Ghawilu aber weiterhin bescheiden.

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BILD: VOLKHARD PATTEN Kurz vor Ende des Derbys zeigt Schiedsric­hter Yannick Rath dem Jeddeloher Florian Stütz die Rote Karte.

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