Jeddeloh mit Fairness-Problem?
Regionalligist weist nach zwei Spielen schon drei Platzverweise auf
Im Derby in Oldenburg flogen zwei Jeddeloher vom Platz. In der vergangenen Saison waren die Ammerländer Letzter der Fairnesswertung.
JEDDELOH/OLDENBURG Zwei Rote und eine Gelb-Rote Karte nach zwei Spieltagen: Die Fußballer des SSV Jeddeloh sind auch in ihrer zweiten Regionalliga-Saison auf einem guten Weg, die Fairness-Tabelle von der falschen Seite anzuführen. Nach den beiden Platzverweisen gegen Shaun Minns (43. Minute) und Florian Stütz (90.) beim 1:1 im Derby gegen den VfB Oldenburg am Mittwochabend im Marschwegstadion will Jeddelohs Sportlicher Leiter Ansgar Schnabel nicht von einem Fairness-Problem sprechen.
„Kein unfaires Spiel“
„Es war ein hitziges, emotionales, aber kein hartes oder unfaires Spiel“, sagt Schnabel. Nach der Partie sei aber kein böses Blut zwischen den Teams geflossen, betont Schnabel: „Da war niemand sauer auf den anderen. Es war nach dem Abpfiff eine freundschaftliche Atmosphäre.“Auch VfB-Trainer Stephan Ehlers sprach von keiner unfairen Partie: „Ab der 60. Minute war es ein reines Kampfspiel, das an Intensität kaum zu toppen war.“Zudem habe die große Kulisse von mehr als 4000 Zuschauern die Atmosphäre auf dem Platz befeuert.
Schnabel kann zwar verstehen, dass besonders die ehemaligen VfBer in Reihen der
Ammerländer besonders motiviert waren. Als Entschuldigung für die beiden Tätlichkeiten will er die VfB-Vergangenheit aber nicht gelten lassen. „Da müssen sich Florian und Shaun besser im Griff haben. Die Art und Weise war
nicht in Ordnung. Das werden wir intern natürlich ansprechen“, betont Schnabel.
In der Vorsaison belegten die Jeddeloher mit 93 Gelben, einer Gelb-Roten und zwei Roten Karten den letzten Platz in der Fairnesswertung. Sor- gen, dass das in diesem Jahr wieder so wird, macht sich Schnabel nicht. „Wir spielen hart, aber eigentlich nicht unfair. Wir müssen aber sehen, dass wir nicht mehr so viele Verwarnungen für Dummheiten, wie zum Beispiel das Meckern bekommen“, fordert der Sportliche Leiter.
-roße Kulisse
Nicht von der Atmosphäre anstecken ließen sich am Mittwochabend zwei ganz junge Spieler. Dominique Ndure kam beim VfB in der 73. Minute für Jan-Patrick Kufingila Kadiata ins Spiel und durfte sein Debüt geben. „Das war mein erster Einsatz in der Regionalliga. Es ist schon ein geiles Gefühl, als 18-Jähriger vor dieser tollen Kulisse zu spielen“, freute sich der Debütant, der vor der Partie nicht mit einem Einsatz gerechnet hatte.
Auch bei den Jeddelohern wusste ein „Neuling“direkt zu überzeugen. Der 19-jährige Kasra Ghawilu war in der Sommerpause aus der Jugendabteilung des 1. FC Magdeburg ins Ammerland gewechselt und zeigte am Mittwochabend in der zweiten Halbzeit eine tolle Leistung, die er in der 53. Minute mit dem Ausgleichstreffer krönte.
„Es war ein überragendes Gefühl, mein erstes Spiel im Erwachsenenbereich vor so vielen Zuschauern zu spielen und gleich ein Tor zu schießen“, freute sich der Nachwuchsspieler, der aus Wardenburg stammt. Er hofft, damit ein Zeichen gesetzt zu haben. „Ich bin einer der Jüngsten im Team. Daher muss ich mich erst noch beweisen und viel lernen“, gibt sich Ghawilu aber weiterhin bescheiden.