Nordwest-Zeitung

Was bei Hitze im Büro erlaubt ist

4xperten verraten Tipps für die passende Kleidung – Oft mehrere Vorgaben

- VON SIMONE A. MAYER

Um die Hitze zu lindern, reizen manche Menschen die Grenzen der Dresscodes ihres Arbeitsumf­eldes aus. Sehr viel Haut ist zu sehen.

BERLIN/OFFENBACH An heißen Sommertage­n greifen viele Menschen zu sehr freizügige­r Kleidung. Gut sieht das nicht immer aus.

Gerade am Arbeitspla­tz hinterläss­t das oft nicht den besten Eindruck, in Branchen mit Kundenverk­ehr ist es gar tabu. Wie weit kann ich also gehen und die Grenzen des guten Stils ausreizen?

Das ist natürlich von Branche zu Branche verschiede­n. Gibt es einen Dresscode wie bei Banken und Versicheru­ngen, können Mitarbeite­r diesen nicht eigenmächt­ig aufheben. Und er gilt auch erstmal weiter bei mehr als 30 Grad, erklärt der Deutsche Anwaltvere­in (DAV). Wird es sehr heiß, kann oder sollte der Chef zwar die Regeln lockern. Aber selbst dann ist davon auszugehen, dass übliche Bitte nicht so kurz: Männer tragen lang

Konvention­en gelten. Daher sollte sich laut DAV bei Hitze eher dezent kleiden, wer Kundenkont­akt hat oder in eher konservati­ven Unternehme­n arbeitet.

Frauen haben es hier ja vermeintli­ch einfacher: Sie ziehen einfach kurze Röcke an oder tragen die als Teil von Business-Outfits gerade im Trend liegenden feinen Shorts. Das geht doch, oder? Die Stilberate­rin Silke Gerloff aus Offenbach sieht das anders: „Die Kombi Shorts und Blazer wirkt immer etwas sexy, daher geht sie definitiv nicht in konservati­ven Branchen.“Auch die Stilberate­rin Katharina Starlay aus Wiesbaden sagt: „Die kürzeste Rocklänge im Business liegt nach wie vor eine Handbreit über dem Knie.“

In legeren Start-ups oder in modeaffine­n Agenturen sieht das aber anders aus. Hier ist oft erlaubt, was gefällt oder sogar gefragt, was auffällt. Auch in anderen Branchen lassen sich die Grenzen des Dresscodes an besonders heißen Tagen im stickigen Büro und Geschäft schon mal ausreizen. Und tun wir das nicht auch? Instinktiv greifen viele bei Hitze zu dünnen, kurzen Sollte nicht getragen werden: Bikini und engen Kleidungss­tücken ganz nach der Devise: je weniger Stoff, desto angenehmer.

Aber auch hier raten Experten: Der gute Ton sollte gewahrt bleiben, denn man muss Kollegen und Kunden nicht mit Nacktheit belästigen. Für den Modeberate­r Andreas Rose gibt es klare NoGos: „Auf keinen Fall trägt man bauchfrei im Berufslebe­n.“Auch die derzeit trendigen Kleidungss­tücke mit Cutouts und zerschliss­ene Hosen mit Löchern gehören nicht ins Büro und in einen Laden. „Hintern, Hüften und Busen nicht betonen“, rät Rose.

Der Annahme, dass sich der Alltag mit wenig Stoff auf der Haut angenehmer anfühlt, widerspric­ht Stilberate­rin Starlay. „Was dabei oft vergessen wird: Gerade in sehr heißen Ländern wie Indien wird eher mehr Kleidung getragen. Stoff schützt nämlich vor Hitze.“

Außerdem sind der ultraenge Minirock und die sehr knappe Shorts meist weniger figurschme­ichelnd – egal ob im Job oder in der Freizeit. Solche Stücke quetschen, drücken und betonen Problemzon­en, von denen quasi jeder Kein passender Stil: lockere offene Schuhe

welche hat. Nicht zu vergessen: Darin kann man sich auch nicht so gut bewegen oder elegant hinsetzen. Starlay empfiehlt als Alternativ­e „weich fließende Hosen aus sommerlich­en Stoffen“.

Und die Männer? Es gibt im Handel gerade vermehrt schicke Anzughosen in kurz. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie auch ihren Durchbruch im Arbeitsleb­en haben sollten, findet Sebastian Schwarz vom Fachmagazi­n „Textilwirt­schaft“. Für Freizeit und Sport seien die Shorts okay; an heißen Tagen sowieso. „Aber gerade am Arbeitspla­tz und in den meisten Büros haben kurze Hosen nichts zu suchen.“

Am Ende geht es beim guten Stil im Berufslebe­n auch um Kleinigkei­ten. Um FlipsFlops am Fuß etwa oder um den BH-Träger. Sicher ist es heute kein Staatsakt mehr, wenn er mal aus dem Oberteil herausblit­zt, aber sichtbare Unterwäsch­e gehört zu den letzten richtigen No-Gos im Job. Zumal sie sich vermeiden lässt, entweder durch Trägeralte­rnativen aus dem Handel, die sich anklippen lassen, oder durch Spangen, die die Träger zusammenzi­ehen. Heavy-Metal-Fan: Günther

Donnerstag­abend bei seinem Besuch des Musikfesti­vals „Wacken Open Air“. Er sei ein echter Fan.

PDaniel

opstar LADY GAGA (32) ruft nach dem Tod des als „Zombie Boy“bekannten Models Rick Genest zum verstärkte­n Kampf gegen psychische Probleme auf. „Wir müssen mehr daran arbeiten, die Kultur zu ändern, psychische Gesundheit an vorderste Front zu stellen und das Stigma zu beseitigen, nicht darüber reden zu können“, twitterte die amerikanis­che Popsängeri­n am Freitag.

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DPA-BILD: BRI HTA DPA-BILD: BRI HTA
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DPA-BILD: KLEINS HMIDT Keine hance: enge Shorts bei der Arbeit
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DPA-BILD: ROBSON
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DPA-BILD: HEIMKEN

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