Seen auf der Kippe
Blaualgen und Fischsterben drohen – Vereine und Freiwillige halten dagegen
Besondere Situationen erfordern besondere Vorkehrungen: Herrliche Wasserfontänen sprudeln derzeit am Bornhorster See. Das hat jedoch einen ernsten Hintergrund – dem drohenden Fischsterben soll so vorgebeugt werden. . .
S.25
OLDENBURG Eigentlich sieht’s sehr entspannt, ja fast schon stimmungsvoll aus. Allerdings sind die Kräfte von Berufsund Ortsfeuerwehr Ohmstede aber nicht zur bloßen Unterhaltung der Badegäste schon seit Tagen am Bornhorster See im Einsatz. „Die starke Hitze und wenig Niederschlag in diesem Jahr bringt viele Gewässer an ihre Grenzen“, so Florian Matthes vom Bornhorster Fischereiverein, „Blaualgen und zu wenig Sauerstoff im Wasser kann schnell dazu führen, dass ein Gewässer kippt – was wiederum zu einem Fischsterben führen kann.“
Das blieb den Oldenburgern bislang – zumindest größtenteils – erspart. Auch und gerade weil gegengewirkt wurde. Durch Belüftungsmaßnahmen und Umwälzundung
gen konnte am kleinen Bornhorster Badesee verhindert werden, dass das Wasser umkippt. Mit hohen Fontänen wurde der See „befeuert“, also mehr Sauerstoff hineinbefördert. Auch DLRG und Freiwillige des Vereins trugen ihr Scherflein bei: „Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt“, so der Vorsitzende Andreas
Kauß. Eine Zuwässerung der Bornhorster Huntewiesen werde derweil durch die Wulfsgraft und den Ableiter Gestrandgraben über Hans Hermann Moormann (Landschaftswart) und Henning Heineman (Verbandsvorsteher Mooriemer Sielacht) vorgenommen, weiß Matthes.
Mit leichter Blaualgenbil- habe man auch am großen Bornhorster See zu kämpfen, sagt Norbert Gerdes vom hiesigen Sportfischerverein (SFV). Auf den Fischbestand habe diese aber noch keine allzu massiven Auswirkungen. Für Probleme sorge ein Regenrückhaltebecken, das „uns viel Schlechtes hochdrückt“, so Andreas Kauß.
Indes: „Wir wundern uns schon, dass beispielsweise der Bürgerfelder Teich oder Niklasteich noch mitspielen – sie waren sonst immer als erstes dran.“Offenbar wirkten sich die jüngsten Entschlammungsaktionen positiv auf die Wasserqualität aus, die Zahl verendeter Fische sei hier wie dort überschaubar. Allerdings: „Es steht alles etwas auf der Kippe“, sagt er, „von heute auf morgen kann’s ein Quentchen zu viel werden. Wir hoffen, dass wir alle gut durch diese Wetterlage kommen.“