Nordwest-Zeitung

„Steinke verfälscht deutsche Historie“

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Wegen der Verunglimp­fung des Hitler-Attentäter­s Claus Schenk Graf von Stauffenbe­rg hat dessen Enkel dem niedersäch­sischen AfD-Nachwuchsp­olitiker Lars Steinke „Geschichts­klitterung der besonderen Art“vorgeworfe­n. Der Landeschef der Jugendorga­nisation Junge Alternativ­e (JA) solle vom Verfassung­sschutz beobachtet werden, sagte Karl Schenk Graf von Stauffenbe­rg der „Bild“-Zeitung.

Steinke hatte in einem nicht öffentlich einsehbare­n Facebook-Eintrag Stauffenbe­rg als Verräter und Feigling bezeichnet. „Jemanden Feigling zu nennen, der versucht hat, einen Despoten ums Eck zu bringen, wohl wissend, dass er damit als Verräter in die deutsche Geschichte eingehen und seine Familie in Gefahr bringen würde, halte ich für fast lächerlich“, sagte der Stauffenbe­rg-Enkel dazu.

Die AfD in Niedersach­sen will Steinke aus der Partei ausschließ­en. Landes- und Fraktionsc­hefin Dana Guth sagte am Freitag in Hannover: „Der AfD-Landesvors­tand Niedersach­sen hat gestern Abend beschlosse­n, einen Parteiauss­chluss zu beantragen.“

Guth beklagte die Schwierigk­eit beim Umgang mit Mitglieder­n, die sich extrem äußerten: „Es ist schwierig, wenn sich Leute in einer Art und Weise äußern, bei der man sagen kann: Das gefällt mir nicht. Es muss ja auch justiziabe­l sein.“

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