Fokus auf Clans in Niedersachsen
BKA verzeichnet deutliche Zunahme an Ermittlungen
Deutsche Strafverfolgungsbehörden haben laut „Westdeutscher Allgemeiner Zeitung“im vergangenen Jahr in 39 Fällen gegen türkische und arabische Clans wegen organisierter Kriminalität ermittelt. Dies sei eine deutliche Zunahme im Vergleich zum Jahr 2016 mit 25 solchen Ermittlungsverfahren, hieß es unter Berufung auf das Bundeskriminalamt (BKA). Vor allem in den Ländern Niedersachsen und Bremen, aber auch NordrheinWestfalen und Berlin habe die Polizei ein besonders scharfes Auge auf die Clans.
Allein in Berlin sind nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden zwölf solche Großfamilien mit mehreren Hundert Mitgliedern ansässig. Polizeipräsidentin Barbara Slowik hatte erst am Freitag angekündigt, es werde weiter mit Nachdruck gegen kriminelle Teile arabischer Clans ermittelt: „Wir dulden keine rechtsfreien Räume.“Demnach sind 25 Prozent der organisierten Kriminalität arabischen Clans zuzurechnen.
Drogenhandel, Schutzgelderpressung und illegales Glückspiel werfen hohe Gewinne ab. Dazu kommen Überfälle wie vor Jahren auf ein Pokerturnier mitten in Berlin und auf die Schmuckabteilung im KaDeWe. Auch den spektakulären Einbruch in das Bode-Museum, aus dem eine 100 Kilogramm schwere Goldmünze gestohlen wurde, rechnen Ermittler einem arabischen Clan zu.
Laut Berliner Polizei richteten sich im Vorjahr 14 der 68 größeren Ermittlungsverfahren zur organisierten Kriminalität gegen arabisch-libanesische Banden.