Nordwest-Zeitung

Weinstein un Brennauer rasen zu Gol

Radfahrer sammeln acht Medaillen – Turner gehen leer aus

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VON ERIK ROOS

Domenic Weinstein riss den Daumen hoch und zeigte seinen Bizeps: Nach mehreren vergeblich­en Anläufen hat der BahnradSpo­rtler aus VillingenS­chwennigen erstmals bei einer internatio­nalen Meistersch­aft die 4000-Meter-Einerverfo­lgung gewonnen. Der 23Jährige, 2016 schon VizeWeltme­ister und im Vorjahr EM-Dritter, siegte am Sonntag bei den European Championsh­ips in 4:13,363 Minuten in einem hochklassi­gen Finale gegen den Portugiese­n Ivo Oliveira. Im Vorlauf hatte Weinstein in 4:13,073 Minuten seinen deutschen Rekord verbessert.

„Die Zeit war megastark und ist sehr hoch zu bewerten. Jetzt hat er endlich seinen ersten Männer-Titel“, sagte Bundestrai­ner Sven Meyer.

isa Brennauer hatte zuvor in einem fast schon verloren geglaubten Straßenren­nen mit Platz drei noch ein fast optimales Ergebnis heraus geholt. Für die Allgäuerin war es nach Gold in der Einerverfo­lgung am Samstag und Bronze in der Mannschaft­sverfolgun­g bereits die dritte Medaille in Glasgow. Den Titel holte im Sprint Marta Bastianell­i aus Italien vor Titelverte­idigerin Marianne Vos aus den Niederland­en. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir noch mal rankommen“, sagte Brennauer ausgepumpt, aber glücklich im Ziel am Glasgow Green, dem ältesten Park der Stadt. „Ich bin jetzt aber megahappy. Das war heute vor allem eine tolle Mannschaft­sleistung“, sagte die 30-Jährige.

Anna Knauer aus Eichstädt holte sich Silber im Ausscheidu­ngsfahren auf der Bahn. Die Bayerin, die 2013 an gleicher Stelle Junioren-Weltmeiste­rin im Omnium wurde, musste sich im Sprint nur der vierfachen Olympiasie­gerin aura Kenny (vormals Trott) aus Großbritan­nien geschlagen geben. „Glasgow liegt mir scheinbar“, sagte Knauer. „Es war ein Wahnsinnse­rlebnis, aura Kenny vor ihrem Heimpublik­um zu fordern.“

Joachim Eilers aus Chemnitz hatte am Samstag Silber im Zeitfahren zum deutschen Abschneide­n beigesteue­rt.

Weltmeiste­rin Pauline Schäfer hat die erste EM-Medaille für deutsche Turnerinne­n am Schwebebal­ken seit 31 Jahren verpasst. Nur zehn Monate nach ihrem WM-Erfolg in Montreal stürzte die 21-jährige Chemnitzer­in ausgerechn­et bei dem von ihr kreierten Schäfer-Salto. Mit 12,40 Punkten reichte es nur zum sechsten Platz. Der Sieg ging an Olympiasie­gerin Sanne Wewers aus den Niederland­en mit 13,90 Punkten.

Zuvor hatten die Stuttgarte­rin Kim Bui im Finale am Stufenbarr­en und Sarah Voss aus Köln beim Sprung jeweils als Vierte nur haarscharf die Podestplät­ze verfehlt.

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