A rgerweide bebt dank „Laune der Natour“
27 000 Fans feiern Die Toten Hosen in Bremen – Campino nach Hörsturz wieder in Topform
BREMEN Eigentlich bräuchte es für ihren Tournee-Halt in Bremen nur einen Song, ruft Campino ins Mikro: Bayern. Ein paar mehr Songs haben die fünf Jungs von Die Toten Hosen für ihr Open-Air-Konzert am Samstagabend auf der Bremer Bürgerweide natürlich trotzdem im Gepäck. „Wir geben uns doppelt Mühe“, verspricht Front-Mann Campino, als er sich für den ausgefallenen Termin Mitte Juni entschuldigt.
Dass die Konzerte der „Laune der Natour“-Tournee wegen Campinos Hörsturz verschoben werden mussten, merkt man ihm vor den 27 000 Fans nicht an. Immer wieder läuft er über die Bühne, springt auf die Boxen und ist mit jeder Faser des Körpers dabei.
Die Liebe zur Musik merkt man ihm während des mehr als zweistündigen Konzertes an. „Dort drüben“, ruft der Düsseldorfer mit ausgestrecktem Arm ins Mikrofon und deutet auf den nahegelegenen Schlachthof, „hat 1982 unsere Karriere angefangen“. Wie viel in diesen 36 Jahren musikalisch passiert ist, wird in Auszügen deutlich: „Bonny & Clyde“flimmert über die großen Bildschirme der Bühne, „Steh auf, wenn du am Boden bist“widmet Campino dem HSV, die AfD und die CSU bekommen mit „Sascha... ein aufrechter Deutscher“ihr Fett weg. Politisch wird es auch beim Song „Europa“. Passend zum „Day Orange“am 4. August ruft Campino zur Solidarität mit den Geflüchteten und Seenotrettern im Mittelmeerraum auf. Begleitet werden die fünf Punkrocker unter anderem bei diesem Stück vom Michael-GorbatschowGedächtnis-Quartett mit Streichern und Klavier. Sie kommen auch am Schluss zum Einsatz. Mit „TNT“und „Highway to Hell“von ACDC wird es rockig.
Kollektives Gegröle herrscht dann auch bei „Eisgekühlter Bommerlunder“und der weltbekannten Fußballhymne „You’ll never walk alone“.