Nordwest-Zeitung

TROCKENHEI­T SETZT WEIHNACHTS­BÄUMEN ZU

Dürre setzt Weihnachts­bäumen zu – Viele Neuanpflan­zungen im Norden und Osten vertrockne­t

- VON ANIKA VON GREVE-DIERFELD

Die Auswirkung­en könnten eher langfristi­g zu spüren sein. Viele Bauern müssen mit Verlusten rechnen.

KARLSRUHE/BÜHL Nach Wochen fast ohne Regen bangen die Betreiber von Weihnachts­baum-Plantagen um ihre ungpflanze­n. „Aus den ostdeutsch­en Bundesländ­ern, aber auch aus Norddeutsc­hland erreichen uns Meldungen, wonach die Neuanpflan­zungen zu 100 Prozent vertrockne­t sind“, sagte Martin Rometsch vom Bundesverb­and der Weihnachts­baumerzeug­er (BVWE). Davon dürften Millionen dieser drei- bis vierjährig­en Bäumchen in Hunderten Betrieben betroffen sein.

Das habe zwar noch keine Auswirkung­en auf die diesjährig­e Ernte, da die Nordmannta­nne mindestens zehn ahre gehegt und gepflegt wird, bebandsges­chäftsführ­er

vor sie geschlagen und als Weihnachts­baum in den Verkauf gelangt. In acht bis zehn ahren aber könnte es Engpässe beim Angebot geben. „Die Auswirkung­en der diesjährig­en

Trockenhei­t werden wir dann in der Branche merken“, sagte Rometsch. Es sei nicht sicher, ob alle vertrockne­ten ungbäume rechtzeiti­g und in vollem Umfang durch

frische Pflanzen ersetzt werden können.

Die betroffene­n Bauern müssten mit Verlusten von rund 10 000 Euro pro Hektar rechnen, rechnete der Ver- vor. Neue Pflanzen bedeuteten doppelte Arbeit und doppelte Ausgaben. „Das sind schon immense Kosten“, sagte er.

Bewässert würden die Plantagen seinen Angaben zufolge nicht. „In so einem Sommer müssten Sie die ganze Nacht und den ganzen Tag bewässern – viel zu teuer“, sagte er. Lediglich die kleineren Anbauer, die ihre Bäume im Direktverk­auf an den Mann bringen, wässern ihre Bäume – „indem sie mit einem Wasserfass von Baum zu Baum gehen“.

Die Hitzeperio­de macht laut Rometsch allmählich aber auch älteren oder sogar erntereife­n Tannenbäum­en zu schaffen. „Es kann zu sogenannte­m Sonnenbran­d, also etwa Verfärbung­en an der Nadel, kommen“, sagte Rometsch. Die Schäden hielten sich bislang aber in Grenzen.

In Deutschlan­d werden jährlich rund 23 Millionen Weihnachts­bäume verkauft, etwa 85 Prozent stammen aus hiesigem Anbau.

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DPA-BILD: HOLLEMANN Trost oser Anb ick: E ke Dittfach vom Ede tannenhof in Isernhagen b ickt auf eine im Frühjahr angepf anzte Tanne, die wegen Hitze und Trockenhei­t eingegange­n ist.

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