Der Sommer und seine tierischen Stars
Warum Problemwels Walli und Co. die Gemüter bewegen
BERLIN – Die Tiere heißen Sammy, Skippy oder Bruno, und ihr Schicksal bewegt die ganze Nation – mitunter wochenlang.
Zuletzt bewegte Walli, der angeblich riesige Problemwels, die Gemüter. Er soll in einem Teich in Offenbach erst anderen Fischen und dann Küken den Garaus gemacht haben. Doch bei einer Suche fand ein Fischer nur einen kleinen Fisch.
Hier andere tierische Stars aus dem Sommerloch:
FLECKI, DER HUND
Muss Tierliebe schön sein! Tagelang harren die Besitzer des schwarzen Mischlingsrüden mit den weißen Flecken im Fell auf einem Autobahnrastplatz bei Ulm aus – im Jahr 2015 büxt er dort bei einer kleinen Gassipause aus. Eine Frau findet Flecki später in ihrem Garten.
SKIPPY, DAS KÄNGURU
Das exotische Beuteltier hüpft im Sommer 2015 kreuz und quer durchs Sauerland – bis es schließlich von einem Weidezaun am Diemelsee in Nordhessen gestoppt wird. Bei
einer Züchterfamilie findet Skippy schließlich ein neues Zuhause.
LOTTI, DIE SCHILDKRÖTE
Die monatelange Suche bleibt vergeblich – hat Lotti überhaupt existiert? Aber wer hat den kleinen Jungen an einem Allgäuer Badesee 2013 denn dann in die Ferse gebissen? Das Rätsel um die vermeintliche Alligator-Schildkröte ist bis heute ungelöst.
BODO, DER OCHSE
Das Rindvieh aus dem Norden Thüringens will von seinesgleichen nichts wissen – und weidet 2012 lieber mit einer Herde Ziegen. Nicht ungewöhnlich, meinen Experten: Denn „Waise“Bodo war mit der Flasche aufgezogen worden und zusammen mit Ziegen aufgewachsen. YVONNE, DIE KUH
Ihre Flucht vor dem Schlachter macht sie 2011 zum internationalen Medienstar. Das Rind türmt in den oberbayerischen Wald und widersetzt sich allen Fangversuchen monatelang. Erst nach einem Schuss aus dem Betäubungsgewehr kann Yvonne auf einen Tiergnadenhof gebracht werden.
PETRA, DER SCHWAN
Was für ein schräger Vogel! Auf dem Aasee in Münster erregt eine schwarze Schwanenlady 2006 mit einer ganz besonderen Lovestory Aufsehen. Petras Auserwählter: ein Tretboot in Schwanengestalt, dem sie wochenlang nicht von der Seite weicht. Ein Happy End gibt’s dann aber doch noch: In einer Pflegestation findet Petra schließlich einen Partner, der besser zu ihr passt.
BRUNO, DER BÄR
Zugewandert aus Tirol, stapft er 2006 durch die bayerischen Wälder – bis ihm sein Appetit auf Schafe zum Verhängnis wird. Um sie zu erbeuten, kommt er Siedlungen zu nahe – und wird zum Abschuss freigegeben. Das Schicksal des Braunbären schafft es bis in die „New York Times“.
HUGO, DER WELS
Zwar hat niemand gesehen, dass der Räuber aus einem gefluteten Steinbruch bei Kamenz in Sachsen einen Dackel in die Tiefe gerissen hat. Dennoch verunglimpft man ihn als „Killerwels“. Der 1,60 Meter lange Fisch wird 2005 an Land gezogen. Der Wels steht dann ein letztes Mal im Fokus: als Mahlzeit auf einer Party. KUNO, NOCH EIN WELS
Auch er soll einen arglos am Ufer schnüffelnden kleinen Welpen verschlungen haben – in einem Weiher in Mönchengladbach 2001. Ob Fakt oder Fiktion, wird nie geklärt. Monate später treibt ein riesiger Wels tot auf dem Wasser. Er landet ausgestopft im Museum. Ob es wirklich Kuno ist? Wer weiß.
SAMMY, DER KAIMAN
Es ist das Sommer-Spektakel des Jahres 1994, und Sammy wird zu Deutschlands damals wohl populärstem Reptil. Der Brillenkaiman taucht bei einem Badeausflug mit seinem Besitzer in der Nähe von Düsseldorf ab, der Baggersee ist daraufhin tagelang gesperrt. Endlich wird das ausgehungerte Tier gefangen – und landet im Zoo.