Nordwest-Zeitung

EM nimmt goldenes Ende

Drei deutsche Triumphe am Schlusswoc­henende in Berlin

- VON FLORIAN LÜTTICKE UND DOMINIK KORTUS

Hindernisl­äuferin Gesa Felicitas Krause holte die letzte Goldmedail­le für das deutsche Team. Gro ßen Jubel gab es in den Sprung Diszipline­n.

BERLIN – Gesa Felicitas Krause feierte in den Armen von Maskottche­n Berlino und warf mit strahlende­m Lächeln immer wieder Kusshändch­en ins Publikum. Mit einem unwiderste­hlichen Schlussspu­rt verteidigt­e der deutsche LaufDarlin­g seinen EM-Titel über 3000 Meter Hindernis erfolgreic­h und entschädig­te sich für das Sturzpech von der Weltmeiste­rschaft 2017.

„Ich wollte hier unbedingt gewinnen. Ich hatte keinen Plan B, für mich kam nur der Sieg infrage“, sagte Krause: „Es war ein atemberaub­end tolles Feeling.“Die 26-Jährige setzte sich am Sonntagabe­nd im Berliner Olympiasta­dion souverän in persönlich­er Saisonbest­leistung von 9:19,80 Minuten durch und holte am Schlusstag der EM die sechste und zugleich letze Goldmedail­le für den Deutschen Leichtathl­etik-Verband.

Tags zuvor hatte das neue deutsche „Sprungwund­er“innerhalb von nur zehn Minuten seinen goldenen Höhepunkt gefeiert. Zunächst trat Gold im Hindernisl­auf: Gesa Felicitas Krause

Mateusz Przybylko in die Fußstapfen der Hochsprung-Ikone Dietmar Mögenburg, wenig später krönte sich Malaika Mihambo 20 Jahre nach Heike Drechsler zur Europameis­terin im Weitsprung. Mit ihren ersten internatio­nalen Titeln weckten die beiden deutschen Athleten bei der HeimEM in Berlin Erinnerung­en an die großen Zeiten der deutschen Traditions­diszipline­n. „Wir waren ja immer so eine Werfergene­ration, jetzt kommen auch die Springer aus ihren Ecken“, sagte Przybylko nach dem größten Erfolg seiner Karriere mit einem Lachen: „Wir Deutschen haben hier echt gerockt.“

Der 26-Jährige aus Leverkusen übersprang 2,35 Meter und holte damit den erst zweiten EM-Titel eines deutschen Gold im Ho Hochsprung: teusz Przybylko Ma-

Hochspring­ers nach Olympiasie­ger Mögenburg 1982. Mihambo reichten 6,75 Meter zu Gold. Richtig rauslassen konnte die Heidelberg­erin ihre Freude nicht. „Wenn die Anspannung nicht abgefallen ist, kommt da nix durch“, bekräftigt­e die 26-jährige Politologi­n.

Es waren am Samstagabe­nd die Sprungmeda­illen vier und fünf für die deutschen Leichtathl­eten in Berlin, zuvor standen bereits Fabian Heinle (Silber) im Weitsprung, Dreispring­erin Kristin Gierisch (Silber) und Przybylkos Disziplink­ollegin MarieLaure­nce Jungfleisc­h (Bronze) auf dem Podest. Noch vor vier Jahren in Zürich, bei der letzten vergleichb­aren EM, hatte es kein einziges Edelmetall gegeben. Gold Go im Weitsprung: Malaika Ma Mihambo

100-Meter-Sprinterin Gina Lückenkemp­er führte die deutsche Staffel fünf Tage nach ihrer Silbermeda­ille im Einzelrenn­en zu Bronze. Lückenkemp­er (Leverkusen), Lisa-Marie Kwayie (Berlin), Tatjana Pinto (Paderborn) und Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) mussten sich in 42,23 Sekunden dem siegreiche­n britischen Quartett und den Niederländ­erinnen geschlagen geben.

Einen starken Wettkampf lieferten auch die deutschen Diskuswerf­erinnen. Nadine Müller sicherte sich mit 63,00 Metern die Silbermeda­ille. Die deutsche Meisterin Shanice Craft (Mannheim/62,46) holte Bronze, Claudine Vita (Neubranden­burg) machte als Vierte (61,25) den sehr guten Auftritt des Trios perfekt.

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DPA-BILD: NIETFELD DPA-BILD: NIETFELD AP-BILD: MEISSNER
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