Nordwest-Zeitung

Wellbrock und Köhler krönen Leistungen mit Silber

Freiwasser Staffel krault auf Platz zwei – Wasserspri­nger holen drei Medaillen zum Abschluss

- VON JÖRG SOLDWISCH

GLASGOW – Als Florian Wellbrock und Sarah Köhler im ZDF-Sportstudi­o unter warmem Applaus als „erfolgreic­hstes Schwimm-Paar dieser Europameis­terschafte­n“angekündig­t wurden, schauten sich beide verlegen in die Augen. Eine solch große öffentlich­e Aufmerksam­keit hatten deutsche Schwimmer lange nicht. Wellbrock und Köhler nutzten die Bühne der European Championsh­ips in Glasgow perfekt für sich.

Vor allem das packende Freiwasser-Staffelren­nen über 4x1,25 km am Samstag im Loch Lomond, als beide Beckenschw­immer gemeinsam mit Leonie Beck und Sören Meißner Silber gewannen, war sportlich wie medial ein Highlight. Becken-Europameis­ter Wellbrock schwamm auf der Schlussrun­de minutenlan­g Nase an Nase mit Freiwasser-Olympiasie­ger Ferry Weertman, bei jedem zweiten Armzug schauten sich die Rivalen direkt in die Augen. Köhler schlug am Ufer vor Aufregung die Hände vors Gesicht.

Im Finish musste sich Wellbrock zwar dem ausgebufft­en Niederländ­er um 0,6 Sekunden geschlagen geben, doch enttäuscht war er nicht. „Mit demTeamund­meinerFreu­ndin auf dem Silberrang zu stehen, ist natürlich sehr schön“, Bronze im Synchronsp­ringen: Christina Wassen und Florian Fandler

sagte der 20-Jährige. „Das war Werbung für das Freiwasser­schwimmen“, sagte Bundes- trainer Stefan Lurz nach dem Staffelren­nen: „Ich habe immer noch Gänsehaut. Das war der Wahnsinn, spannend bis zumEnde.“

Für Wellbrock und Köhler, die zuvor im EM-Becken jeweils zwei Medaillen gewonnen hatten, war es das erste gemeinsame Edelmetall. „Ich bin stolz auf uns beide“, sagte Köhler. Am Sonntag ging das Paar auch über 25 Kilometer an den Start. Wellbrock stieg aber bereits nach 15 Minuten wieder aus dem Wasser, Köhler eine Viertelstu­nde später. Dagegen verpasste Angela Maurer eine Medaille nur knapp. Die 43-Jährige aus Wiesbaden schlug nach 5:21:12 Stunden als Vierte an.

Tina Punzel ist indes zum dritten Mal auf das EMPodest gesprungen und hat ihren Medaillens­atz komplettie­rt. Die 23-Jährige sicherte sich am Sonntag im Synchronsp­ringen vom 3-MeterBrett mit der erst 17-jährigen Lena Hentschel Silber. Die Dresdnerin Punzel hatte am Samstag Bronze im EinzelWett­bewerb und zuvor schon Gold im gemischten Synchronsp­ringen mit Lou Massenberg (Berlin) gewonnen.

Es war das insgesamt achte Edelmetall für die Wasserspri­nger, nachdem Florian Fandler und Christina Wassen am Samstag Bronze im Mixed-Synchronsp­ringen vomTurmgew­annen.

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DPA-BILD: RUTHERFORD

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