Nordwest-Zeitung

FLUGZEUG STÜRZT AB

Zwei Tote nach Flugzeugab­sturz – rmittlung aufgenomme­n

- VON ANN-KRISTIN HERBST UND RALF KRÜGER

Der 74-Jährige versuchte noch eine Notlandung, um sich und seine 14jährige nkelin zu retten. s gibt erste Hinweise für die genaue Unfallursa­che.

MELLE – Dramatisch­es Ende eines Ausflugs von Großvater und Enkelin am Flugplatz im niedersäch­sischen Melle: Beim Absturz eines Leichtflug­zeugs starben am Samstagmor­gen ein 74 Jahre alter ilot und seine 14-jährige Enkelin in dem Wrack.

Kurz nach dem Start sei der Ultraleich­tflieger auf eine Landstraße gekracht und habe Feuer gefangen, teilte die olizei mit. Nach Angaben aus Fliegerkre­isen befand sich das Flugzeug im Querabflug von dem latz – also kurz vor dem Verlassen der latzrunde. Die Braunschwe­iger Bundesstel­le für Flugunfall­untersuchu­ng (BFU) hat die Ermittlung­en aufgenomme­n.

Viele geschockt

„Es gibt Hinweise auf einen Motorausse­tzer“, sagte der Vorsitzend­e des am latz beheimatet­en Segelflieg­erclubs SFC Melle Grönegau, Bernd Dammeyer. Beim Club, dem auch der ilot angehörte, reagierten die Mitglieder mit Schock auf die Nachricht. Auch die Stadtverwa­ltung von Melle reagierte betroffen. „Die Nachricht vom schweren Flugunfall mit den beiden Toten erfüllt uns mit großer Trauer und tiefer Betroffenh­eit“, erklärte Stadtsprec­her Jürgen Krämer am Unglücksor­t.

Den verunglück­ten Flugzeugfü­hrer beschrieb Dammeyer als „erfahren, zuverlässi­g, versiert und umsichtig“. „Der hatte alle erforderli­chen Lizenzen, er galt als extrem erfahren“, sagte er. Es habe sich um einen pensionier­ten Berufspilo­ten gehandelt, der freiberufl­ich fürs LuftfahrtB­undesamt (LBA) immer noch Check-Flüge für Verkehrsfl­ugzeugführ­er abgenommen habe.

Notlandung versucht

Nach seinen Angaben gibt es Hinweise darauf, dass der ilot noch eine Notlandung versucht hatte. „Am Unfallort stehen drei Bäume – hätte er die noch überfliege­n können, hätte er sicher auf einem Acker notlanden können“, betonte Dammeyer. Die Maschine streifte jedoch laut olizei die Baumkronen, stürzte in einen Graben und ging in Flammen auf. An der Absturzste­lle fanden anschließe­nd sowohl Bergungsma­ßnahmen als auch Untersuchu­ngen zur Absturzurs­ache statt.

Bei dem zweisitzig­en ropellerfl­ugzeug handelt es sich nach den Angaben um einen einmotorig­en Tiefdecker des französisc­hen Typs Dyn’Aéro MCR-01 – eine aus Faserverbu­ndwerkstof­f hergestell­te, sehr wendige Maschine in Kompaktbau­weise. Die olizei bestätigte, dass es sich bei den Opfern um den Großvater und seine Enkelin gehandelt habe. Beide hätten ihren Wohnort in Melle gehabt.

Landung kritisch

Start und Landung gelten als die kritischst­en hasen eines jeden Fluges. Der Grund: Die Geschwindi­gkeit ist dann nahe dem unkt, an dem die Strömung an den Tragfläche­n abreißt – es sich also nicht mehr in der Luft halten kann. Wird diese Geschwindi­gkeit – etwa wegen eines Motorausse­tzers – unterschri­tten, stürzt das Flugzeug ab.

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DPA-BILD:NORD-WEST-MEDIA TV Vollkommen ausgebrann­tes Wrack im Graben: In Melle sind ein Großvater und seine 14-jährige Enkelin sind bei dem Absturz eines Ultraleich­tflugzeuge­s gestorben.

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