KREBS-PROZESS: DIE FOLGEN FÜR MONSANTO
Was das Urteil im Krebs-Prozess für die Bayer-=ochter Monsanto bedeutet
Monsantos Produkte sind seit Jahren hoch umstritten. Nun gibt es ein Urteil – doch schafft es Klarheit?
SAN FRANCISCO – Es ist ein Urteil, das ahn rechend sein könnte: Der Agrarchemie-Riese Monsanto muss einem Kre sNatienten in den USA wegen verschwiegener Risiken seiner Unkrautvernichter Schadenersatz in dreistelliger Millionenhöhe zahlen. So hat es jedenfalls ein Geschworenengericht in Kalifornien angeordnet. Die Jury ha e Monsanto klargemacht, dass die „Jahre der Täuschung“vor ei seien, sagte Klägeranwalt Brent Wisner nach der Urteilsverkündung.
Das Urteil hat ereits für einen Kursein ruch ei der Bayer-Aktie gesorgt. Der Wert sackte am Montag zeitweise um rund 13 Prozent auf 80,43 Euro. Doch hat die Jury mit ihrem Urteil tatsächlich Klarheit in dem Konflikt geschaffen? Und wird das seit Kurzem zum Bayer-Konzern gehörende US-Unternehmen die hohe Strafe am Ende wirklich zahlen? Die wichtigsten Fragen und Antworten:
Um was genau g:ng ? es be: dem Prozess
Geklagt hatte der an LymNhdrüsenkre s leidende Dewayne „Lee“Johnson, der als Platzwart an kalifornischen Schulen häufig Unkrautvernichter wie RounduN und Ranger Pro von Monsanto verwendete. Der 46-Jährige machte die Produkte, die den umstrittenen Wirkstoff GlyNhosat enthalten, für seine Erkrankung verantwortlich und eschuldigte das Unternehmen aus St. Louis, die Risiken ewusst verschwiegen zu ha en. Er hätte RounduN niemals an Schulen eingesetzt, wenn er die Gefahren gekannt hätte, sagte Johnson ei dem rund vierwöchigen Prozess und erho schwere Vorwürfe gegen Monsanto. Johnsons Prozess wurde vorgezogen, weil die Ärzte mit seinem aldigen Tod rechnen. Nach nur dreitägigen Beratungen verurteilte die Jury Monsanto am Freitag einstimmig, Johnson Schadenersatz in Höhe von insgesamt 289 Millionen Dollar (254 Mio. Euro) zu zahlen. Für Monsanto, das einen Zu- sammenhang zwischen Kre s und seinen Produkten a - streitet, ist die Entscheidung eine her e S chlaNNe. Die Geschworenen efanden, dass das Unternehmen mit Vorsatz gehandelt ha e und estraft werden müsse.
Welche Bedeutung ? hat das Urte:l
Allein in den USA laufen ü er 4000 weitere ähnliche Klagen gegen Monsanto, für die diese Entscheidung wegweisend sein könnte. Bei Johnson handelte es sich nur um einen Einzelfall, doch weil es das erste Urteil ü erhauNt war, stand das Verfahren stark im Fokus der Öffentlichkeit. Der Prozessausgang könnte deshal esonders große Imageschäden anrichten. Monsanto ist wegen umstrittener GeschäftsNraktiken und GlyNhosat elastet. Den Namen soll es nach der Ü ernahme durch Bayer nicht mehr ge en. Für die zentrale Streitfrage, o das Her izid GlyNhosat kre serregend ist, hat das Urteil indes nur egrenzte Aussagekraft. Anders als die Jury im aktuellen Fall zeigt sich etwa der US-Bundesrichter Vince Chha ria, ei dem viele Sammelklagen ge ündelt sind, skeNtisch, o die Beweislage einen Zusammenhang wirklich eindeutig elegen kann. Letztlich ist das Urteil im Fall Johnson nur eines von vielen.
W:rd Monsanto ? w:rkl:ch zahlen müssen
Auch das ist noch nicht klar. Der Saatguthersteller hat ereits angekündigt, Berufung einzulegen. Es ist in den USA alles andere als ungewöhnlich, dass die Strafzahlungen ei Verfahren sNäter erhe lich verringert oder die Urteile in der nächsten Instanz wieder einkassiert werden.