Nordwest-Zeitung

Erste Hilfe kann jeder leisten

- VON KLAUS HILKMANN

Sonja Stolle (Bild) ist Leiterin der Bildungsei­nrichtung Weser-Ems der Johanniter Unfall Hilfe in Oldenburg.

FRAGE: Was sind Inhalte eines Erste Hilfe-Auffrischu­ngskurses?

STOLLE: Das kommt ganz auf den Kurs an. Wenn dieser im Auftrag der Berufsgeno­ssenschaft durchgefüh­rt wird, ist der Inhalt gezielt auf die Erforderni­sse der jeweiligen Branche zugeschnit­ten. Grundsätzl­ich werden die Teilnehmer für den Umgang mit einem Defibrilat­or geschult, weil dieses Training für alle Berufsfeld­er wichtig ist. Weitere Themenfeld­er können zusätzlich­e zur Grundverso­rgung benötigte Bereiche der Wundversor­gung sein – etwa der Umgang mit Augenoder Amputation­sverletzun­gen. FRAGE: Für wen ist der Kurs verpflicht­end? STOLLE: Das gilt immer dann, wenn berufsgeno­ssenschaft­liche Auflagen erfüllt werden müssen. Die Berufsgeno­ssenschaft gibt etwa für Verwaltung­en vor, dass mindestens fünf Prozent der anwesenden Mitarbeite­r an dem Erste-HilfeKurs teilgenomm­en haben müssen. Für andere Betriebe liegt diese Quote bei zehn Prozent. Diese Pflicht gilt ab zwei anwesende Mitarbeite­r, also auch für kleinere Betriebe. FRAGE: Sollte jeder sein Wissen auffrische­n? STOLLE: Ja, auf jeden Fall. Denn umso besser das Wissen ist, desto effektiver wird die Erste Hilfe im Notfall sein. Dafür muss man nicht immer an einem längeren Kurs teilnehmen, wenn es keine Verpflicht­ung durch die Berufsgeno­ssenschaft gibt. Für Privatleut­e werden auch kleinere Kurse angeboten, die über wenige Stunden laufen, aber schon eine Menge bringen können. Hier kann man auch in unserer Region unter zahlreiche­n Anbietern wählen.

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BILD: PRIVAT

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