Erste Hilfe kann jeder leisten
Sonja Stolle (Bild) ist Leiterin der Bildungseinrichtung Weser-Ems der Johanniter Unfall Hilfe in Oldenburg.
FRAGE: Was sind Inhalte eines Erste Hilfe-Auffrischungskurses?
STOLLE: Das kommt ganz auf den Kurs an. Wenn dieser im Auftrag der Berufsgenossenschaft durchgeführt wird, ist der Inhalt gezielt auf die Erfordernisse der jeweiligen Branche zugeschnitten. Grundsätzlich werden die Teilnehmer für den Umgang mit einem Defibrilator geschult, weil dieses Training für alle Berufsfelder wichtig ist. Weitere Themenfelder können zusätzliche zur Grundversorgung benötigte Bereiche der Wundversorgung sein – etwa der Umgang mit Augenoder Amputationsverletzungen. FRAGE: Für wen ist der Kurs verpflichtend? STOLLE: Das gilt immer dann, wenn berufsgenossenschaftliche Auflagen erfüllt werden müssen. Die Berufsgenossenschaft gibt etwa für Verwaltungen vor, dass mindestens fünf Prozent der anwesenden Mitarbeiter an dem Erste-HilfeKurs teilgenommen haben müssen. Für andere Betriebe liegt diese Quote bei zehn Prozent. Diese Pflicht gilt ab zwei anwesende Mitarbeiter, also auch für kleinere Betriebe. FRAGE: Sollte jeder sein Wissen auffrischen? STOLLE: Ja, auf jeden Fall. Denn umso besser das Wissen ist, desto effektiver wird die Erste Hilfe im Notfall sein. Dafür muss man nicht immer an einem längeren Kurs teilnehmen, wenn es keine Verpflichtung durch die Berufsgenossenschaft gibt. Für Privatleute werden auch kleinere Kurse angeboten, die über wenige Stunden laufen, aber schon eine Menge bringen können. Hier kann man auch in unserer Region unter zahlreichen Anbietern wählen.