TSV Oldenburg stellt Fu+ballspielen ein
NFV bestätigt Aus aller Mannschaften – Verein bleibt noch bestehen
OLDENBURG – Beim TSV Oldenburg wird in dieser Saison kein Fußball mehr gespielt. Der Niedersächsische Fußballverband hat am Donnerstagabend die Rechtsgültigkeit eines Schreibens des TSVVorstands bestätigt, in dem dieser den Rückzug seiner drei Mannschaften vom aktuellen Spielbetrieb erklärt hatte. Betroffen vom Rückzug sind die in der Bezirksliga und der 2. Kreisklasse gemeldeten Männermannschaften und das für die 1. Kreisklasse gemeldete B-Juniorenteam.
Eine Auflösung des Vereines wird in dem Schreiben an den NFV nicht erwähnt. Der bisherige TSV-Vorstand hat vereinsintern angekündigt, dass zur Spielzeit 2019/2020 ein neuer Anlauf mit einer neuen Vereinsführung versucht werden soll.
Mit dem Rückzug wurde ein vorläufiger Schlusspunkt unter eine ganze Reihe von Verstößen gegen die Spielordnung gesetzt, die am Ende der letzten Saison zum Abstieg der ersten Mannschaft aus der Landesliga führten. Negativer Höhepunkt dieser skandalösen Vorfälle war der Fall „Peter Godfrey“. Der TSV hatte sich mit gefälschten Meldepapieren beim NFV die Spielberechtigung für den Nigerianer erschlichen. Godfrey hatte aber in Portugal politisches Asyl beantragt und hätte sich deshalb gar nicht in Deutschland aufhalten dürfen. In dieser Saison war der TSV zu seinen drei bisherigen Spielen (1x Bezirkspokal, 2x Bezirksliga) nicht angetreten, auch die Partie gegen BW Bümmerstede in der Bezirksliga hatte der TSV schon abgesagt. „Wenn der TSV auf die Vertreter der anderen Vereine zugegangen wäre und um eine Verlegung der Punktspiele gebeten hätte, hätten wir dem zugestimmt. Der Vorstand des TSV hat aber jede Zusammenarbeit mit den anderen Vereinen und dem Staffelleiter abgelehnt“, erklärte Bümmerstedes Teammanager Johann Kappernagel.
Vor zwei Jahren hatte der TSV noch an die Tür zur Oberliga geklopft. Mit dem Trainer Boris Ekmescic wurde der Aufstieg nur knapp verpasst. Die Lizenz für die Oberliga hatte der TSV damals ohne Auflagen bekommen. Mit dem sportlichen Höhenflug begannen aber auch die Probleme. Der Verein brauchte ein zweites Männerteam und eine 11er-Jugendmannschaft. In der zweiten Männermannschaft wurden immer wieder Spieler eingesetzt, die im ersten Team festgespielt waren.