Nordwest-Zeitung

VW vor „personelle­n %onse&uenzen'?

Mehreren Mitarbeite­rn droht Entlassung – Absatz-Plus im Juli

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WOLFSBURG/DPA – Mehreren im Abgas-Skandal beschuldig­ten Volkswagen-Mitarbeite­rn droht nach einem Bericht der „Bild am Sonntag“die fristlose Entlassung. Die Betroffene­n sollten „dieser Tage“die Kündigung erhalten, meldete die Zeitung am Freitag vorab. Gegen sie ermittle auch die Staatsanwa­ltschaft Braunschwe­ig.

Die Deutsche Presseagen­tur erfuhr aus Konzernkre­isen, dass VW am 19. Juli Einsicht in die Akten der Braunschwe­iger Behörde erhielt. Derzeit werde der Inhalt der Unterlagen bewertet.

Im Fall der beschuldig­ten Ingenieure prüft Volkswagen Kreisen zufolge in Abstimmung mit den Arbeitnehm­ervertretu­ngen, ob arbeitsrec­htliche Maßnahmen notwendig sind. Die Braunschwe­iger Staatsanwa­ltschaft hat 39 Beschuldig­te im Fall der Software-Manipulati­onen beim Stickstoff­dioxid im Visier.

Am Freitag wurde weiter bekannt: Volkswagen will die Produktion im Stammwerk Wolfsburg in den nächsten Jahren auf eine Million Autos erhöhen (von zurzeit 790 000). Dazu werde die Produktion des Absatz-Dauerbrenn­ers Golf mit Einführung der achten Modellgene­ration in Wolfsburg gebündelt, sagte Andreas Tostmann, Produktion­sund Logistikvo­rstand der Kernmarke VW Pkw. Die Golf-Fertigung aus Zwickau und Puebla werde ins Wolfsburge­r Stammwerk verlegt. Zwickau bekommt dafür die Fertigung der neuen vollelektr­ischen ID-Modellfami­lie. Bis 2020 solle die Produktivi­tät aller deutschen Standorte um 25 Prozent zulegen.

Dank hoher Rabatte vor der Einführung neuer AbgasPrüfv­erfahren verkaufte Volkswagen im Juli 908200 Fahrzeuge, 10,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. „Der Juli war ein starker Monat für den Konzern“, sagte Vertriebsc­hef Fred Kappler. Er warnte vor schwächere­n Absatzzahl­en in den nächsten Monaten.

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