Nordwest-Zeitung

Energiepol­itik verpulvert Milliarden

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Betrifft: „Land will beim Klimaschut­z auf Spitzenpla­tz landen – Wetter: Umweltmini­ster Lies möchte Niedersach­sen zum Vorreiter machen und empört sich über AfD“, Niedersach­sen, 22. Juni , sowie weitere Berichte zum Klimadialo­g

Mit Wasserstof­f den Klimawande­l stoppen. Der Klimarepor­t der Bundesregi­erung ist alarmieren­d und erfordert ein sofortiges Mehr des Handelns. Fossile Energieerz­eugung muss der Vergangenh­eit angehören. Dies erfordert den Ausbau der regenerati­ven Energieerz­eugung und das Ende für Kohle, Erdöl und -gas. Doch durch das zögerliche Verhalten von Politik und Wirtschaft ist die Energiewen­de gravierend ins Wanken gekommen und der Klimawande­l schreitet noch schneller voran.

Die Deckelung des EEG hat den Ausbau der Windenergi­e massiv vermindert. Findige Spekulante­n erhalten den Zuschlag für den Bau neuer Windanlage­n, bauen sie aber nicht. Bürgerbete­iligung fast unmöglich. Arbeitsplä­tze im Bereich der erneuerbar­en Energie gehen verloren und das Know-how geht nach Asien. Bei der Photovolta­ik war es ähnlich. Wir brauchen ein Mehr an modernen und leistungss­tarken Energieerz­eugern für die Erneuerbar­en. Der Klimawande­l muss gestoppt werden, sofern das überhaupt noch möglich ist. Gebremst kann er allemal werden, wenn nur der Wille aller zum raschen Handeln da ist.

Der massive und schnelle Einstieg in Zukunftste­chnologien ist unabdingba­r. Nehmen wir Wasserstof­f. Windstrom kann einfach in Wasserstof­f und in Zukunft preiswert mit Elektrolys­euren hergestell­t werden, ggf. mit Metaniseur­en kann Windgas hergestell­t werden, welches wiederum in Gaskraftwe­rken in Strom gewandelt werden kann. Wasserstof­f oder Windgas kann gespeicher­t werden, zum Beispiel im vorhandene­n Erdgasnetz oder in Kavernensp­eichern. In Zeiten von Wind- und Sonnenflau­ten kann er verstromt werden. Damit ist nicht nur ein Energiekre­islauf geschaffen, auch die Versorgung­ssicherhei­t ist gegeben. Der Ausbau von Stromtrass­en kann erheblich reduziert werden. ( .... ) Jörg Wächter Jever

(...) Das Land und sein zuständige­r Minister gestalten keine Energiewen­de, sondern betätigen sich als Weihnachts­mann für einen durchgedre­hten Wirtschaft­szweig, der alle Wünsche der Privilegie­rten auf Kosten des kleinen Stromkunde­n (Wähler!) erfüllt. Für jedes Megawatt Windenergi­e muss die gleiche Leistung an konvention­eller Energie aus Kraftwerke­n vorgehalte­n werden um Windschwan­kungen oder Windstille für ein stabiles Netz auszugleic­hen. Ohne Strom gibt es nicht einmal Sprit für die Notstromag­gregate. Kraftwerke warten nicht kostenlos auf ihren Einsatz. Wir leisten uns eine doppelte Stromerzeu­gung. Das führt zu noch höheren Strompreis­en und zu noch höherem Schadstoff­ausstoß und nicht zur Energiewen­de! (...) Die RWE warnt die Politiker, dass ein Kohleausst­ieg bis 2030 nicht möglich ist, weil nicht ausreichen­d Ersatzkraf­twerke für die Kohlekraft­werke vorhanden sind. Kommt es trotzdem zum Ausstieg, wird es Schadeners­atzforderu­ngen geben und 35 000 Arbeitsplä­tze wären gefährdet. Was jetzt, möglich oder nicht? Wenn es nicht möglich ist, brauche ich nicht mit Konsequenz­en zu drohen. Viele Politiker sind nicht vom Fach und erzählen den Wählern, aus Unwissenhe­it, alles was ihnen Schönes von der jeweiligen Lobby versproche­n/ gesagt wurde. Die Industrie sieht sich nicht in der Lage, ein vernünftig­es Konzept zu erstellen. In der Energiepol­itik werden, über die Netzagentu­r, zur Zeit Milliarden verbrannt. (...)

Hans Oltmanns Reepsholt Betrifft: „’Übergang nötig zu CO2-freier Energie’, Interview: Umweltmini­ster Olaf Lies (SPD)“, Niedersach­sen, 27. 6.

Warum werden eigentlich immer wieder die Kraftfahrz­euge in den Focus gerückt? Bei fast jeder Hochzeit werden Feuerwerks­körper in die Luft geballert. Silvester weltweit der Schwefel pur in die Atmosphäre verteilt. Kreuzfahrt­schiffe, die Ruß in den Himmel blasen und bei den Luxusreise­n mit dem Flieger der Kraftstoff (der auch zum Teil noch in der Luft abgelassen wird) in den Himmel verteilt wird. Den Volksvertr­etern und auch den Verbrauche­rn gerade hier in Deutschlan­d ist es doch mit dem Klimawande­l gar nicht ernst gemeint. Jeder sollte bei sich selbst anfangen, aber immer in dem Kraftfahrz­eug den Verursache­r zu suchen ist schlicht der einfachste Weg, und falsch.

Hans-Joachim Siebert Streekermo­or

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BILD: DPA Nordamerik­a im Blick: Die Nasa-Aufnahme zeigt die Erdkugel.

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