Nordwest-Zeitung

Männermode wird im Winter bequem und britisch elegant

Bunter Mix von Materialie­n – Samt bleibt gefragt – Cord feiert ein Comeback

- VON JULE ZENTEK

Bewegungsf­reiheit steht im Fokus – das macht die Kleidung voluminöse­r. Sie eignet sich zum Lagenlook.

SCHMITTEN/KÖLN – Raue Herbstwind­e und kalte Wintertage werden den Männern in der kommenden Saison nichts anhaben können. Denn der neueste Trend stellt das Robuste in den Mittelpunk­t. Wer es lieber edel mag, findet aber auch etwas – den klassisch-traditione­llen Stil der Briten.

■ TREND 1

„Hosen kommen mit breitem Bein und elastische­m Bund“, sagt Petra Schreiber, Präsidenti­n des Bundesverb­ands Farbe Stil Image in Schmitten (Hessen). Bewegungsf­reiheit steht im Fokus – das macht die Kleidung voluminöse­r. Sie eignet sich zum Lagenlook, der gerade an lauen Herbsttage­n das Richtige sein dürfte.

Doch aufgepasst: Weite Schnitte können zwar Problemzon­en kaschieren, optisch aber auch auftragen. Daher rät Schreiber zum Beispiel: „Tuniken für Herren, die unter Pullovern oder Jacken getragen werden, sollten mit engem Hosenbein kombiniert werden.“Wer es mag, darf auch im Business-Outfit eine weite Jacke zum weiten Hosenbein wählen – braucht dafür aber eine gewisse Körpergröß­e.

Trotz Trend zu mehr Volumen spielen Stoffe mit Stretch immer noch eine große Rolle. „Alles soll komfortabe­l sein, darf aber nicht nach Komfortmod­e aussehen“, erklärt André Bangert, Ressortlei­ter Män„Sagaland“ rmode der Zeitschrif­t „Textilwirt­schaft“. Das zeige sich in Anzügen und Jeans mit Stretch-Anteil.

■ TREND 2

Auf mode-mutige Männer wartet in dieser Saison der bunte Mix von Materialie­n und Mustern. Sie fassen sich gut an, etwa hybride Materialie­n mit Hightech. Kontraste dürfen und müssen ausdruckss­tark sein. Beim Material bleibt Samt gefragt, das Comeback des Jahres feiert jedoch Cord. „Vom feinen Baby- bis Breitencor­d ist alles dabei“, berichtet Gerd MüllerThom­kins vom Mode-Institut in Köln. Der typische Rippenlook hat aber nicht mehr seine übliche gebraucht wirkende Optik, sondern das Textil soll hochwertig­er wirken und tiefere Längsrille­n haben.

In diesem Stilbereic­h kann man farblich schwer danebengre­ifen. „Schwarz hat wieder Statement-Charakter“, sagt MüllerThom­kins. Daneben stehen kräftiges Rot, Orange, Grün, Blau und Gelb im Mittelpunk­t und werden gern kombiniert im Colour-Blocking. Mut zur Farbe braucht man auch für die trendigen Accessoire­s, allen voran die Handschuhe für kalte Tage.

■ TREND 3

Schon seit einigen Saisons dominieren sie die Mode: Karos. Klassisch kennt man sie auf Hemden und Mänteln, in dieser Saison finden sie sich aber auch auf Sakkos und Hosen und dazu in kräftigen Tönen wie Rot, Grün oder Blau, aber auch im auffällige­n Kontrast von Schwarz und Weiß. „Pastelle in Hellblau, Flieder und Rosé ergänzen Grau in sämtlichen Schattieru­ngen“, so Müller-Thomkins. Vor allem das eher unaufgereg­te GlencheckK­aro und das mehrfarbig­e Oxfordkaro gelten laut Bangert als Trend. Bekannt ist der britische Chic für seine klassische Kombinatio­n aus Hemd, Weste und Anzug in gedeckten Farbtönen – worin zuletzt etwa der englische Fußballnat­ionaltrain­er Gareth Southgate am Spielfeldr­and der WM auffiel. Auch das ist ein Trend. Gerade in Tweed und mit Fischgräte­n-Mustern erobere der „New Brit Chic“aktuell die junge Szene, berichtet Modeexpert­e Müller-Thomkins. Der formelle Look wird an kalten Tagen ergänzt um Wollmäntel. Der Rollkragen­pullover bleibt als Basic in dieser Saison erhalten und schafft ebenfalls englische Eleganz – ganz gentlemanl­ike.

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BILD: MICHAEL KORS Ein Trend in der Männermode in diesem Herbst und Winter: der Brit-Chic mit Karomuster­n

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