Nordwest-Zeitung

Experten warnen vor Einsturzge­fahr

Rumpf ist unsicher

- VON ALVISE ARMELLINI UND ANNETTE REUTHER

ROM/GENUA – Ein Teil der Reste der eingestürz­ten Brücke in Genua muss nach Ansicht von Experten schnell abgerissen oder gestützt werden. Das gehe aus einem Schreiben einer Expertenko­mmission an die Behörden hervor, berichtete die Nachrichte­nagentur Ansa am Mittwoch. Ein Sprecher des Verkehrsmi­nisteriums bestätigte den Bericht. Die Warnung betrifft nur den östlichen Rumpf des MorandiVia­dukts, das vor mehr als einer Woche in der italienisc­hen Stadt eingestürz­t war.

Am Pfeiler, der den Rumpf der Brücke stützt, sei die Korrosion des Materials hochgradig vorangesch­ritten, sagte die Präfektin von Genua, Fiamma Spena, laut Ansa. Nach Angaben der Feuerwehr von Montag waren am östlichen Rumpf auffällige Geräusche wahrgenomm­en worden. Von dem Pylon gehe Gefahr aus, sagte Spena, konnte aber nicht beantworte­n, ob ein Einsturz droht.

„Man muss sicher den Rumpf so schnell wie möglich abreißen“, sagte der Präsident der Region Ligurien und Kommissar für den Wiederaufb­au, Giovanni Toti. „Erstens um die Sicherheit zu garantiere­n, auch wenn das Gebiet bereits geräumt ist und deshalb kein Mensch in Gefahr ist. Zweitens weil ohne den Abriss der Wiederaufb­au nicht beginnen kann.“Der Brückenbet­reiber Autostrade per l’Italia hatte angekündig­t, innerhalb von acht Monaten eine neue Autobahn-Brücke zu bauen, sobald eine Genehmigun­g vorliege. Die Brücke war eine wichtige Verkehrsac­hse, ohne sie droht ein langer Verkehrsko­llaps.

Durch den Einsturz waren 43 Menschen gestorben.

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