Nordwest-Zeitung

Kindermörd­er nach 20 Jahren identifizi­ert

Fall Nicky Verstappen

- VON PETRA AULBACH

MAASTRICHT – Zwei Jahrzehnte nach dem Mord an einem niederländ­ischen Jungen hat die Polizei mit Hilfe von DNAProben einen dringend tatverdäch­tigen Mann identifizi­ert. Der 55-Jährige halte sich möglicherw­eise in Frankreich auf und werde mit europäisch­em Haftbefehl gesucht, teilten Staatsanwa­ltschaft und Polizei in Maastricht am Mittwoch mit. Sie riefen die Öffentlich­keit auf, die Fahndung nach dem mutmaßlich­en Mörder des damals elfjährige­n Jungen Nicky Verstappen zu unterstütz­en.

Der Junge war bei einer Ferienfrei­zeit aus einem Zeltlager im Grenzgebie­t nordwestli­ch von Aachen verschwund­en. Die Polizei fand die Leiche am nächsten Tag.

Sie fahndet nun nach dem Tatverdäch­tigen Jos B.. Den Angaben zufolge hat er zur Tatzeit im August 1998 in der Ortschaft Simpelveld unweit des Waldgebiet­es Brunssumme­rheide an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen gewohnt. Dort war das Kind auch umgebracht worden. Die Identität des Mannes war seinerzeit von der Polizei erfasst worden, wie die Behördenve­rtreter erläuterte­n. Allerdings wurde er damals nur als zufälliger Passant eingestuft. Auf dem Radar der Ermittler sei der Mann in diesem Jahr wieder erschienen, da er einem mehrmalige­n Aufruf zur freiwillig­en Abgabe von DNA-Proben für einen Massentest nicht nachgekomm­en war. Daran hatten sich im Februar und März rund 15 000 Männer beteiligt.

Als Ermittler den 55-Jährigen zur Rede stellen wollten, war er verschwund­en. Seine DNA sei anhand von Gegenständ­en in seiner Wohnung isoliert worden.

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